Sebastian Vettel scheint ziemlich locker zu sein, aber könnte ihm eine Strafe wegen des Stehenbleibens drohen?
Kai Ebel: Wir sind alle keine Ingenieure oder Mitglieder des Red Bull-Teams. Es gibt Gerüchte, es sei etwas am Motor oder an der Lichtmaschine, aber Sebastian schien sehr ruhig. Man hat ihm versichert, dass es nur Kleinigkeiten seien. Zu wenig Sprit war es auf keinen Fall - auch in diesem Fall würde es eine Strafe geben. Insofern gehen wir davon aus, dass Sebastian von Position drei startet und Fernando auf P7. Wenn es so bliebe, wäre es für Sebastian ein erfolgreiches Wochenende, ein großer Schritt in Richtung WM. Die Frage ist, ob Mark Webber vor ihm bleiben darf, dazu müsste er aber am Start fast Lewis Hamilton überholen. Das könnte er durchaus schaffen, denn meiner Meinung nach ist die Seite, auf der Webber steht, die bessere, weil danach die Innenkurve kommt.

Wenn alles so bleibt, ist es gut für Vettel, denn Alonso steht einige Plätze hinter ihm.
Kai Ebel: Das ist das, was Alonso auch ärgert. Er sagt, dass zwischen ihm und Sebastian zu viele Menschen stehen. Die beiden kämpfen nun einmal um die WM, die anderen sind nur Statisten. Aber im Fall von Alonso sind sie im Weg und so einfach wie bei Mensch-ärgere-dich-nicht, wo man einen nach dem anderen hinauswirft, wird es nicht. Da sind auch Autos dazwischen, die sehr schnell sind, wie der McLaren von Button und irgendwann wird er dann auch auf Vettel stoßen und der wird ihn auch nicht vorbeiwinken.

Wer heute viel herausgeholt hat, ist Nico Rosberg.
Kai Ebel: Er kann es ja doch noch, allerdings ist er sehr pessimistisch, was das Rennen angeht. Er meint, da wird es wohl nicht so gut laufen.

Also hat Mercedes die üblichen Reifenprobleme?
Kai Ebel: Mercedes wird die Probleme haben, die wir schon kennen. Das Auto hat man nicht mehr großartig entwickelt. Ich glaube, da ist dieses Jahr nicht mehr viel zu erwarten. Es ist schon ein Erfolg, dass Nico Rosberg auf Platz acht in der Startaufstellung steht.