Fernando Alonso hinterließ zum Auftakt des Korea-Wochenendes einen starken Eindruck in den beiden Trainings. Der WM-Leader erzielte in der 1. Session die zweitschnellste Zeit hinter Lewis Hamilton und reihte sich in den zweiten 90 Minuten auf der dritten Position hinter den beiden Red Bulls ein. Ferrari hatte bereits angekündigt, mit ein paar Updates in Yeongam aufschlagen zu wollen. Im Training zeigten sich die beiden Ferraris mit unterschiedlichen Heckflügeln ausgestattet. Während Felipe Massa mit der Singapur-Version unterwegs war, testete Alonso eine neue Version. Technische Aussetzer waren nicht an den beiden Ferraris zu beklagen, doch Alonso beschwerte sich über die schwierigen Bedingungen.

Die wechselnden Streckenverhältnisse machten es den Fahrern nicht einfach, sich für den weiteren Verlauf des Wochenendes einzustellen. "Von der einen Session zur nächsten verbesserte sich die Strecke sehr stark", sagte Alonso. "Das ist ein Phänomen, welches vor allem hier in Korea auftritt, weil auf dieser Strecke kaum Rennen gefahren werden. Hoffentlich verbessert sich die Situation morgen, denn das Fahren macht immer mehr Spaß, wenn die Strecke zumindest ein bisschen Grip bietet."

Die schwierigen Verhältnisse am Freitag wirkten sich auch auf die Evaluierung der Reifen aus. Innerhalb Ferraris kam es zumindest zu leichten Widersprüchen bezüglich der Performance. "Wie wir heute Nachmittag sehen konnten, war der Unterschied zwischen dem weichen und dem superweichen Reifen definitiv groß, aber wir fühlten uns auf beiden Mischungen sowohl mit viel und wenig Benzin an Bord wohl", sagte Massa. Pat Fry schätzte die Reifensituation hingegen etwas anders ein: "Wie wir an diesem Nachmittag sehen konnten, schien der Unterschied in der Performance zwischen ihnen nicht so hoch." Im gleichen Atemzug räumte Fry jedoch ein, dass sich der Leistungsunterschied im Verlauf des Wochenendes theoretisch verändern sollte.

Alonso wollte nach den beiden Trainings noch keine Leistungseinschätzung im Vergleich zur Konkurrenz vornehmen, sah den Ferrari jedoch ordentlich aufgestellt. Ferrari habe ein gutes Setup-Paket für Korea gefunden, das aber noch optimiert werden müsse, wie Fry erklärte. Alonso merkte an, dass vieles vom dritten Sektor der 5,615 km langen Strecke abhängt: "Der anspruchsvollste Teil des Kurses ist definitiv der dritte Sektor, der kürzeste in Sachen Zeit. Er besteht fast nur aus Kurven. Die Setup-Wahl der Autos wird vor allem durch das Verhalten in Sektor 3 bestimmt, während die beiden anderen Abschnitte definitiv einfacher sind."

Auch Ferrari-Sportdirektor Massimo Rivola macht sich um das schwarze Gold Gedanken: "Offensichtlich können die Reifen wegen des Abbaus und der Blasenbildung hier zu einem Problem werden, aber ich glaube, die Situation ist für alle gleich." Für Rivola gibt es Grund dazu, den Tifosi Mut zu machen: "Auf dem weichen Reifen sieht es so aus, als wären wir sehr, sehr konkurrenzfähig."