Fünftschnellster war Michael Schumacher am Ende des Zeittrainings zum Großen Preis von Italien in Monza - für das Rennen am Sonntag geht es dann sogar noch eine Position nach vorne. "Ich denke, damit darf man heute zufrieden sein. Wir dachten bereits vorab, dass Rang fünf realistisch und möglich ist. Jetzt kriegen wir auch noch einen Platz geschenkt, durch den Getriebewechsel von Paul di Resta", freute sich Schumacher nach einer Stunde Qualifying. Einen weiteren Vorteil für den Grand Prix machte er auch gleich noch aus. "Wir haben dadurch laut unseren Ingenieuren jetzt auch die bessere Seite für den Start - da kommen die guten Nachrichten heute also zusammen."

Doch damit nicht genug: "Das Auto hat sich heute gut verhalten", lobte der Rekordweltmeister die Performance des F1 W03 auf dem norditalienischen Hochgeschwindigkeitskurs. Die ganze Zeit über habe in Monza aber nicht eitel Sonnenschein geherrscht. "Heute morgen war es durch die fehlende Praxis, dadurch dass wir kein KERS hatten und andere Dinge, schwierig. Im Qualifying haben wir dadurch dann das Limit ausloten müssen - diese Optimierung haben wir aber hinbekommen", meinte der 43-Jährige, der sich freute: "Das ist uns gut gelungen - wir haben die Probleme von gestern auf heute gelöst. Da gilt der Dank auch den Jungs in der Fabrik, die letzte Nacht wirkliche gute Arbeit geleistet haben."

Viele Erinnerungen

Vom vierten Startplatz aus sei die Zielsetzung natürlich relativ klar und heiße Podium: "Das wäre mit Sicherheit schön, gerade hier in Monza", meinte Schumacher und fügte an: "Das hier ist eines der Podiums mit der schönsten Atmosphäre, die Fans sind einem so nah und ganz allgemein hat dieser Ort hier natürlich viel Historie und viele Erinnerungen, gerade für mich persönlich." 2006 verkündete der ehemalige Ferrari-Pilot nach seinem Sieg in der Heimat der Tifosi seinen zwischenzeitlichen Rücktritt. In Bezug auf das Rennen am Sonntag meinte der Kerpener: "Noch ist es ein weiter Weg, aber träumen soll ja erlaubt sein. Mal sehen, was morgen passiert."

Dass er am Sonntag direkt vor seinem Freund und Landsmann Sebastian vettel startet, mit dem er sich bereits vergangenes Wochenende in Spa ein ausgiebiges Duell lieferte, das in einem kontroversen Zweikampf bei der Einfahrt in die Boxenstraße gipfelte, wollte ihn mit Blick auf den Start nicht beunruhigen. "Diesmal ist ja keine Schikane dabei", bezog sich Schumacher lachend auf den Vorfall in Belgien. Viel mehr erwartete er aber auch für das Monza-Rennen eine Menge Spannung zwischen den beiden einzigen deutschen Weltmeistern. "Es wird sicher wieder sehr interessant mit Sebastian, denn ich glaube, wir können Red Bull diesmal auch im Renntrimm Paroli bieten. Ob wir das dann auch bis zum Ende durchhalten, wird sich zeigen", so der Silberpfeil-Pilot.