Mit 63 Punkten Rückstand acht Rennen vor Schluss weiß Jenson Button, dass er trotz seines Erfolges in Spa weiterhin nur geringe Chancen hat, in diesem Jahr noch den WM-Titel zu holen. Daher gibt er sich auch keinen großen Illusionen hin, obwohl Belgien ihm gezeigt hat, wie schnell es gehen kann. Denn durch den Unfall in Kurve eins konnte er auf Spitzenreiter Fernando Alonso satte 25 Zähler aufholen. "Das ist ein tolles Wochenende für das Team und für mich ebenfalls. Das sind gute 25 Punkte und wenn wir so weiter um Siege kämpfen, dann gibt es noch eine kleine Chance, dass ich um die WM kämpfen kann."

Wenn es jetzt nach Monza geht, will Button jedenfalls nicht an die Weltmeisterschaft denken, sondern einfach daran, so gut es geht abzuschneiden und so viele Punkte wie möglich zu holen. "Wie ich schon vor dem Rennen sagte, der Titel ist weit weg, aber heute hat gezeigt, dass man sehr schnell 25 Punkte aufholen kann", sagte er. Besonders aufbauend war für ihn, dass er so klar gewinnen konnte, obwohl die Strategie aufgrund des unbekannten Reifenabbaus lange offen war. Immerhin kam er mit einem Stopp durch, nachdem vor dem Rennen auch mit bis zu drei Reifenwechseln spekuliert worden war.

Das Auto gespürt

"Als Nico [Hülkenberg] Zweiter war, half das ein wenig. Ich konnte das Auto spüren und musste nicht zu hart pushen. Doch auch da dachte ich noch nicht, dass ein Stopp genügen würde. In Runde zwölf begannen die Reifen zu arbeiten. Das Auto war echt konstant und ich konnte fahren und den Abbau der Reifen kontrollieren. Es ist ein tolles Gefühl, so viel weiter zu kommen als der Rest - Sebastian einmal ausgenommen."

Seinem Selbstvertrauen hatte der ganze Auftritt in Spa ohnehin nicht geschadet, besonders nachdem er sich vor dem Rennen damit auseinandersetzen musste, dass in Großbritannien laut darüber nachgedacht wurde, ob man bei McLaren nicht darauf schauen sollte, Lewis Hamilton in der WM etwas zu helfen. "Wir sind Rennfahrer, wir wollen kämpfen, wir wollen gewinnen und jedes Wochenende das Beste geben. Ich weiß, es ist eine Teamleistung, aber auf der Strecke fährt jeder für sich. Das haben wir heute gemacht und das werden wir den Rest der Saison machen", betonte Button. "Wir müssen uns darauf konzentrieren, jedes Rennen das Beste zu geben. Wir müssen gut planen, um das Auto so hinzubekommen, wie mir das liegt. Wenn wir das machen, gewinnen wir."