Mit 20 erzielten Punkten hat das Sauber-Team in Hockenheim sein bisher erfolgreichstes Wochenende 2012 abgeliefert und dank der Plätze vier und sechs durch Kamui Kobayashi und Sergio Perez ist das Selbstvertrauen nun groß, bevor es nach Ungarn geht. Das liegt auch daran, dass der Hungaroring dem Sauber C31 durchaus liegen sollte. "Früher kamen wir mit Strecken wie dem Hungaroring nicht zurecht, aber mit dem diesjährigen Auto ist das anders. Der Sauber C31 ist auch auf solch kurvenreichen Kursen schnell. Ich denke, dass wir in Ungarn stark sein können", sagt Kobayashi.

Die Pause genießen können

Nur bei Nässe hatte der Japaner zuletzt ein paar Schwierigkeiten bemerkt, da Ungarn aber in der Regel eher heiß und trocken ist, zeigt er sich optimistisch. "Das Rennen ist auch deshalb wichtig, weil es das letzte vor der Sommerpause ist. Wer dort ein gutes Resultat erzielt, kann die Pause besonders genießen. Nach unserem starken Rennen in Hockenheim stehen die Chancen gut, dass uns das gelingt", meint Kobayashi.

Ähnlich geht es auch Perez, der sich schon auf die Strecke freut. Denn ähnlich wie sein Liebling Monaco bietet der Hungaroring viele Wechselkurven und der mittlere Sektor hat seine Tücken. "Ich mag den Kurs, und die Stadt Budapest gefällt mir auch. Wir müssen weiter intensiv an unserer Leistung im Qualifying arbeiten, damit wir bessere Startpositionen herausholen können. Aus diversen Gründen ging das mehrfach schief. Aber ich bin sicher, dass unser Auto auf der Rennstrecke von Budapest genauso schnell sein kann wie in Hockenheim", erklärt er.

Gute Chancen auf Q3

Im Vorjahr schaffte es Perez in Ungarn in Q3, da der Sauber in diesem Jahr noch besser geworden ist, sieht er größere Chancen, das zu wiederholen. "Ich werde alles geben an diesem Wochenende. Ich glaube, dass es für das gesamte Team wichtig ist, in Ungarn noch einmal ein gutes Ergebnis einzufahren, weil wir dann in die Sommerpause verschwinden, und das sollten wir alle in einer positiven Stimmung tun", sagt Perez.

Auf technischer Seite erklärt der leitende Strecken-Ingenieur Giampaolo Dall'Ara, dass vom Abtriebslevel her ähnliches verlangt wird wie in Monaco, da Kurve auf Kurve folgt und die Geraden recht kurz sind. "Anders als in Monaco sind die Kurven - überwiegend langsame und mittelschnelle - aber flüssiger. Dafür muss die Fahrzeugbalance passen. Ebenfalls eine wichtige Rolle spielen die Wechselkurven, von denen es gleich mehrere und unterschiedlich schnelle gibt: von der langsamen Schikane bei Kurve sechs bis zur schnellen Passage in den Kurven zwei und drei."

Reifen sollten passen

Erschwerend kommt hinzu, dass die Fahrer in Ungarn die Ideallinie kaum verlassen können, wodurch das Überholen schwierig und das Qualifying doppelt wichtig wird. "Links und rechts der Ideallinie ist der Belag schmutzig. Oft windet es in der Nacht und bläst den Sand wieder auf die Strecke. Das führt dazu, dass sich das Verhalten der Reifen von Freitag bis Sonntag signifikant verändern kann. Pirelli stellt die weiche und die mittlere Reifenmischung zur Verfügung, das ist jeweils eine Stufe härter als im vergangenen Jahr. Bei niedrigen Temperaturen wäre das eine konservative Wahl, aber es soll ja heiß werden am Rennwochenende, und insofern wird das passen", sagt Dall'Ara.