Für Felipe Massa war der Deutschland Grand Prix am Sonntag eigentlich schon nach der ersten Runde gelaufen, weil er sich eine neue Nase abholen musste und damit sehr weit zurückfiel. Mit Rang zwölf im Ziel arbeitete er sich zwar wieder gut nach vorne, doch seine Kritiker dürfte das nicht leiser gemacht haben. Ferrari-Teamchef Stefano Domenicali blieb aber ruhig und wollte irgendwelche Fahrermarkt-Gerüchte gleich gar nicht anheizen.

"Wir haben immer gesagt, viele Fahrer wollen zu Ferrari, aber wir haben keine Eile. Wir arbeiten zu 100 Prozent für Felipe. Heute war der Zwischenfall mit dem Vorderflügel dadurch bedingt, dass es im Qualifying gestern nicht so gut lief. Wir wollen betonen, dass wir eng zusammenstehen und es nicht die Zeit ist, über Fahrer zu diskutieren", sagte der Teamchef. Und auch an Massas Leistungsstand wollte er keine Zweifel aufkommen lassen. Am Samstag habe man gesehen, dass er näher an Alonso dran ist.

Es gibt keinen Druck

"Das Ergebnis im Qualifying war dann leider damit verbunden, dass er auf der Runde ein Problem hatte. In Silverstone sah man, dass er bei der Rennpace und im Qualifying viel näher an Fernando dran war. Wir müssen einfach daran glauben, dass Felipe den Job für das Team erledigen kann. Deswegen sagen wir auch immer, dass es keinen Druck gibt. Wir wollen, dass er weiß, er ist ein Teil von uns. Wir werden ihn immer unterstützen und das wird er dem Team zurückzahlen", meinte Domenicali.

Was er mit Blickpunkt Fahrermarkt allerdings negativ anmerken musste, war die Tatsache, dass es nach seinem Empfinden keine echten aufstrebenden Stars mehr gibt wie früher. Dieser Zustand brachte ihn dann zum Thema der fehlenden Testfahrten. Er war überzeugt, solange es nicht wieder genügen Tests gibt, wird auch der Nachwuchs zu kurz kommen. "Deswegen sage ich immer, dass Testen in der Formel 1 fundamental ist, nicht nur für die Autos, sondern auch, um eine neue Generation an Fahrern nach oben zu bringen, damit sie fahren und sich präsentieren können. Wir leiten hier ein Rennteam in der Formel 1 und können nicht testen, das kann nicht sein, denn jeder mit der Chance auf die Formel 1 wird ohne richtige Erfahrung Fehler machen und Druck haben. Das ist nicht einfach."