Auch wenn es im zweiten Training für den 15. Platz reichte, zeigte sich Timo Glock zum Auftakt seines Heimspiels auf dem Hockenheimring nicht wirklich zufrieden. Im Vergleich zu Silverstone würde der Marussia-Bolide noch zu unruhig auf der Strecke liegen, insbesondere die Hinterachse, so der Odenwälder weiter.

"Ich habe gar nicht auf die Zeiten geschaut, wir waren wohl relativ weit vorne. Wir waren allerdings auch die letzten, die mit Intermediates auf die Strecke gegangen sind, daher hatten wir mit den Reifen die besten Möglichkeiten", relativierte Glock das Ergebnis. "Und normalerweise liegen Michael oder Fernando ja vor uns."

Viel mehr beschäftigt ihn die Frage, warum das Auto plötzlich so unruhig ist. "In Silverstone haben wir noch Stabilität an der Hinterachse gewonnen, hier war es teilweise sehr schwer zu fahren." Veränderungen am Auto konnte Glock als Ursache ausschließen: "Wir haben nur Kleinigkeiten geändert, die aber keinen großen Einfluss haben dürften."

Nachdem man schon Heckflügel und Unterboden ausgetauscht hat, will man sich am Abend auf eine intensive Fehlersuche begeben. "Ich hoffe, dass wir es in den Griff bekommen, denn so ist es schwierig, eine gute Rundenzeit zu schaffen. Ich hatte in jeder Runde einen Moment, in dem mir das Heck ausgebrochen ist. Es ist schade, dass so etwas ausgerechnet beim Heimspiel passiert."

Teamkollege Pic landete knapp vor Glock, Foto: Sutton
Teamkollege Pic landete knapp vor Glock, Foto: Sutton

Nun will man Schritt für Schritt auf Fehlersuche gehen und sich möglichst optimal für das Qualifying rüsten, das laut Glocks Vorsage im Nassen stattfinden soll. "Und da muss man höllisch auf den Kunstrasen hinter den Kerbs aufpassen, dort hat man von jetzt auf gleich gar keinen Grip mehr. Das ist schon fast gefährlich." Zu gutes Wetter will der Marussia-Pilot seinem Team übrigens ersparen: "Ich will es den Engländern im Team so einfach wie möglich machen. Die können Hitze ja nicht so gut ab..."

Deutlich entspannter sah Teamkollege Charles Pic die Lage. Er reihte sich direkt vor Glock ein und kämpfte mit deutlich weniger Problemen. "Am Vormittag haben wir noch ein paar Sachen an der Aerodynamik ausprobiert. Zuvor habe ich etwas Zeit verloren, da es ein Problem mit dem Radio gab, aber als es endlich los ging, war ich mit den Zeiten zufrieden. Heute Nachmittag haben wir die verschiedenen Reifen für Regen-Bedingungen getestet, es war nur etwas schade, dass die Bedingungen sich so oft geändert haben."