Peter Sauber bestreitet seine 20. Saison in der Formel 1 - doch von Amtsmüdigkeit will der 68-Jährige nichts wissen. Auf seinen von den Medien kolportierten Rücktritt zum Ende des Jahres angesprochen, stellte der Schweizer klar, dass er noch lange nicht ans Aufhören denke. "Da wird viel interpretiert. Nein. Als ich das Unternehmen von BMW zurückgekauft habe, war klar, dass Monisha Kaltenborn die Geschäftsführung übernehmen wird", sagte Sauber im Gespräch mit dem österreichischen Tagesblatt Kleine Zeitung. "Ich habe auch gesagt, dass ich mit 70 nicht mehr an der Boxenmauer stehen möchte. Das wäre im Oktober nächsten Jahres."

Ob der Wechsel in der Chefetage genau zum angestrebten Termin vollzogen wird, ließ Sauber allerdings offen. "Wir haben uns geeinigt, ich bin mit mir im Reinen. Der exakte Zeitpunkt, wann Monisha Teamchefin wird, ist noch offen", erklärte er. Gut möglich, dass ihn die bislang überraschend starke Saison dazu bewogen hat, der Formel 1 noch nicht den Rücken zu kehren. "Wir haben ein gutes Produkt. Das stimmt", meinte er. "Aber zum großen Sieg fehlt noch etwas." Etwas vielleicht, aber nicht mehr viel. Sergio Perez, beim schweizerischen Rennstall vom Nobody zu einem der begehrtesten Piloten im Fahrerfeld gereift, stand in dieser Saison bereits zwei Mal auf dem Podium.

Sauber gilt ohnehin als jemand, der ein besonders gutes Händchen für Talente hat. Viele der heutigen Spitzenfahrer haben ihm den Sprung in die Königsklasse zu verdanken. "Da gab es viele", bestätigte der Sauber-Boss. "Ich habe damals Schumacher den Weg in die Formel 1 geebnet. Das war noch die Zeit mit Mercedes. Und es gab Räikkönen, Massa, Kubica. Und jetzt gibt es Perez." Reizen würde es ihn, noch einmal so einen Fahrer wie Fernando Alonso unter seinen Fittichen zu haben, räumte Sauber ein, auch wenn das ziemlich unrealistisch sei. "Träumen werde ich nicht. Aber das würde Spaß machen. Das wäre schon was."