Bereits während des Großen Preises von Europa kam es zu einigen kniffeligen Szenen und Kollisionen. Bruno Senna wurde nach einem Unfall mit Kamui Kobayashi noch während des achten Saisonlaufs zu einer Durchfahrtsstrafe verdonnert, da die Rennkommissare ihn für schuldig befanden, dem Sauber-Piloten hinter ihm zu wenig Platz zugestanden zu haben. Der erste Freispruch für Kobayashi half dem Japaner später aber wenig, als er auch noch mit Felipe Massa aneinandergeriet. Dem Ferrari-Fahrer fuhr er seitlich ins Auto, diesmal gab es an der Schuldfrage wenig Zweifel.

Ähnlich sahen diese Situation auch die Regelwächter um Fahrersteward Mika Salo. Sie verhängten im Anschluss an das Rennen eine Strafe gegen Kobayashi. Der Japaner, der seinen Boliden nach dem Vorfall in der Sauber-Box abstellen musste, wird beim kommenden Lauf in Silverstone in zwei Wochen in der Startaufstellung um fünf Startplätze nach hinter versetzt. Noch härter ging die Rennleitung mit Jean-Eric Vergne ins Gericht. Der Franzose hatte bei einem Überholversuch gegen Heikki Kovalainen ohne ersichtlichen Grund seine Rennlinie verlassen und war dem Finnen ans Auto gefahren.

Der Caterham-Pilot beschädigte sich dabei seinen linken Vorderreifen, auch Vergne musste anschließend mit einem Platten zurück an die Box schleichen und aufgeben. Von der FIA wurde auf Grund des Zwischenfalls eine Geldstrafe von 25.000 Euro und eine Rückversetzung um zehn Startplätze in England verhängt. Anders als bei Pastor Maldonado, der für seine Kollision mit Lewis Hamilton ebenso bestraft wurde, sprachen die Rennkommissare die Strafen gegen Kobayashi und Vergne für das nächste Rennen aus, da sie in Valencia ohnehin ausgefallen waren und so nicht mehr direkt belangt werden konnten.