Bei den beiden vergangenen Rennen in Monaco und Montreal machte Felipe Massa erstmals seit langer Zeit wieder mit vornehmlich positiven Schlagzeilen auf sich aufmerksam. Im Fürstentum wurde er starker Sechster, in Kanada zeigte er eine gute Quali-Pace - wenngleich ihn ein unnötiger Fehler früh im Grand Prix zurückwarf, schaffte er es am Ende mit einer ansehnlichen Aufholjagd und guten Rundenzeiten doch noch in die Punkte. Dem Scuderia-Piloten selbst macht das Mut, zumal eine Änderung am Set-Up seines Boliden Wunder bewirkt haben soll - Massa könnte so schon bald zu altem Selbstbewusstsein zurückfinden.

Vor dem Lauf in Valencia, dessen Erstaustragung er 2008 sogar gewinnen konnte, hielt der Brasilianer viel für möglich. "Viele Fahrer haben die Chance auf den Sieg und ich würde mich selbst auch mit zu dieser Gruppe zählen", betonte Massa. Dass man am Wochenende den achten Sieger im achten Saisonrennen bestaunen könne, hielt er für denkbar. "Wenn man sich einmal ansieht, wie die Rennen jetzt sind und wie sich die Dinge mit der Strategie und allem verändern können, dann gibt es eine Menge Möglichkeiten." Dass es in Bezug auf seine Person zuletzt aufmunternde und wohlwollende Kommentare von Bernie Ecclestone, Fernando Alonso und Stefano Domenicali gegeben habe, habe ihn sehr gefreut und noch einmal die Motivation gesteigert.

Lob von Insidern

Da er seit dem Großen Preis von Südkorea 2010 in der Königsklasse keine Podestplatzierung mehr einfahren konnte, war Massa seit geraumer Zeit der Mittelpunkt massiver Kritik. "Es ist immer gut, positive Reaktionen von Leuten zu erhalten, die auch wirklich etwas vom Fahren verstehen", meinte Massa. "Die Leute wissen, wozu ich imstande bin und ich weiß das auch - zu einhundert Prozent." Alles in allem sei er nun frohen Mutes und die Situation wieder positiver.

"Auch habe ich in den letzten zwei oder drei Rennen schon einige Veränderungen feststellen können", erklärte der 31-Jährige. Dass er aber auch weiterhin seinen eigenen Weg verfolgen würde und sich nun nicht blind am Set-Up seines weitaus erfolgreicheren Teamkollegen Alonso orientieren würde, daran ließ Massa keine Zweifel. "Es ist viel besser in eine Richtung zu arbeiten, die einem persönlich die besseren Resultate einbringt, also werden wir das so beibehalten", erklärte er mit Blick auf seine eigenen Vorlieben in Sachen Fahrzeugabstimmung und Herangehensweise.