Für viele ist die Fluktuation in der Performance der Teams den Reifen geschuldet. Die Mehrzahl klagt über Verständnisprobleme hinsichtlich des schwarzen Goldes, doch Pirelli findet nichts Mysteriöses an den Reifen. "Ich würde sagen, dass alle Teams die Reifen verstehen. Was sie nicht verstehen ist, wie man die Interaktion zwischen Reifen und Auto so hinbekommt, dass sie genau das tun, was sie wollen. Das ist die wirkliche Herausforderung", stellte Pirelli-Motorsportdirektor Paul Hembery klar.

Die Teams würden nach außen ihr Leid klagen, doch die Reifenexperten der einzelnen Teams wüssten exakt, was vor sich geht. "Es geht nicht um den Reifen an sich, sondern darum, den Reifen im richtigen Fenster zum Arbeiten zu bringen. Dieses Fenster ist nicht zu heiß, damit sie nicht überhitzen und abbauen, aber auch nicht zu kalt, so dass sie den nötigen Grip nicht aufbauen", erklärte Hembery. Dabei geben die Italiener durchaus zu, dass das Fenster im Gegensatz zum Vorjahr kleiner geworden sei. Dafür würden die Reifen bei höheren Temperaturen besser arbeiten.

"Der Temperaturbereich hat sich verändert. Er ist etwas höher, aber das variiert auch, je nachdem über welchen Reifen wir sprechen", sagte Hembery. Der Wegfall des angeblasenen Diffusors und der damit verlorengegangene Grip, spiele ebenfalls eine Rolle. "Wir haben dieses Jahr gesehen, dass die Autos mehr übersteuern. Wenn das Auto übersteuert, rutscht es mehr und dadurch können die Reifen überhitzen. Im letzten Jahr war dies nicht der Fall, denn die Autos klebten fast auf dem Asphalt, das Heck hat sich kaum bewegt", so Hembery.