Trotz so mancher negativer Schlagzeile ist FIA-Präsident Jean Todt weiterhin überzeugt, dass es die richtige Entscheidung war in Bahrain zu fahren. Lediglich eine Minderheit in der Bevölkerung soll laut Todt gegen die Austragung des Grand Prix sein. "Es sind ungefähr 10 Prozent gegen die Formel 1, aber wieso sollten wir wegen dieser Minderheit 80 oder 90 Prozent der Bevölkerung bestrafen? Deshalb lautete meine Antwort bezüglich einer Absage nein", erklärte Todt.

Am Samstag bestätigte das Innenministerium allerdings einen Toten, der nach Zusammenstößen zwischen Demonstranten und Sicherheitskräften in Bahrain mit Schusswunden aufgefunden wurde. "Ich kenne nicht alle Details, deshalb wäre es falsch etwas zu dem Vorfall zu sagen", wiegte Todt ab. Aber auch F1-Teammitglieder gerieten in Bahrain in brenzlige Situationen, Force India ließ sogar das zweite Freie Training aus, um alle Teammitglieder vor Einbruch der Nacht ins Hotel zu bringen.

Dennoch betonte Todt, dass sich die Teams nur positiv über das Rennwochenende geäußert hätten. "Ich empfinde Sympathie für jene Leute, die Emotionen zeigen, aber wir müssen uns an die Fakten halten. Ich sprach heute Morgen mit Peter Sauber und er meinte, dass er sich genauso wohl fühlt wie in jedem anderen Land. Viele Teamchefs äußerten sich positiv. Einige meinten, dass es ein Fehler gewesen wäre nicht zu kommen", erzählte Todt.

Befürchtungen, wonach die Austragung des Grand Prix das Image der Formel 1 schädigen könnte, hat der FIA-Präsident nicht. Lediglich die teilweise kritischen Medienberichte stimmen ihn traurig. "Es ist traurig wie einige Medien die Situation in Bahrain darstellen. Manche Berichte entsprechen nicht dem, was wirklich in diesem Land passiert und leider habe ich auch nicht die positiven Äußerungen seitens der Teams in den Medien gelesen. Ich respektiere die Medien, aber was sie schreiben, ist nicht das, was ich sehe oder von anderen höre", so Todt.

Für ihn ist die aktuelle Situation in der Formel 1 in Bahrain nicht anders wie bei so manchem Fußball-Spiel. "Wenn es bei einem Fußballspiel zu Ausschreitungen kommt, dann gibt es mindestens drei Verletzte. Ich will keine Beispiele nennen, aber das gab es in Deutschland, in England und in Frankreich. So etwas kann passieren, aber das heißt nicht, dass man gleich den Sport stoppen muss", betonte Todt.