Nach den ersten drei Rennen der Saison zeigt sich im Vergleich zum Vorjahr ein ungewohntes Bild bei Red Bull: Mark Webber hat als WM-Vierter acht Punkte Vorsprung auf Sebastian Vettel. Drei vierte Plätze des Australiers sorgten für die teaminterne Führung. Erste Kritiker dichten dem amtierenden Weltmeister schon nach drei Rennen eine Krise an. Helmut Marko sieht die Ursache nicht im Piloten, sondern im Auto. "Vettel braucht ein Auto, das gewisse Voraussetzungen erfüllt - und das bietet unser Auto nicht", so der Motorsportberater bei Servus TV. "Nur dann kann er diesen 'Vettelfaktor' ausspielen."

Vettels Souveränität scheint ein wenig gelitten zu haben, vor allem der Malaysia-Zwischenfall mit Narain Karthikeyan - die Vettel-Finger-Affäre - sorgte für große Schlagzeilen. "Durch dieses mangelnde Vertrauen macht er auch Fehler", sagt Marko. "Aber das ist völlig ungewöhnlich." Der RB8 sei nicht gut und gebe kein Vertrauen. "Und das erschüttert natürlich auch das Selbstvertrauen von Vettel. Dadurch macht er Fehler, die er vorher nicht gemacht hat", meint der Österreicher.

Webber wartet unterdessen zwar noch auf sein erstes Podium in dieser Saison, doch auch drei vierte Plätze brachten gute Punkte ein. Wie schafft es Vettels Teamkollege, zumindest konstant vorne mitzufahren? Marko hat eine Lösung parat: "Mark ist gegenüber dem Fahrverhalten unempfindlicher. Mark braucht einfach vier Räder, damit lebt er dann. Wie die reagieren, darauf stellt er sich ein. Vettel kann das nicht."