"Unser Auto ist nicht auf dem Stand, auf dem es sein sollte", machte Helmut Marko nach dem dritten Rennen der Saison keinen Hehl aus der schwierigen Lage bei Red Bull. "Wir haben im Auto nicht mehr die Überlegenheit, die wir voriges Jahr hatten. Das ist auf diverse technische Änderungen, die bewusst gegen Red Bull durchgesetzt wurden, zurückzuführen." Nach der dominanten Weltmeister-Saison nehmen die Bullen nun erst einmal die Verfolgerrolle ein und liegen für die kommenden GPs in Lauerstellung. Dass der RB8 noch nicht rund läuft, war in China an Sebastian Vettels Lösung zu sehen, wieder zur alten Abgasvariante zurückzukehren.

Eine Ausnahme, wie Marko verriet. "Wir werden auf das Modell von Mark Webber gehen", sagte er bei Servus TV. Eine einheitliche technische Abstimmung solle es künftig wieder geben. Vettel hatte sich in China auch über den fehlenden Speed auf den Geraden geärgert, der das Überholen schwierig gestaltete "Wir sind auf den Geraden im Nirgendwo", hatte er durchgefunkt.

Noch nie guter Top-Speed

Markos Erklärungsansatz: "Wir hatten noch nie einen guten Top-Speed, nur kam das, aufgrund unseres enormen Abtriebs, nicht so zur Geltung, weil wir aus den Kurven so viel schneller herausgekommen sind als die anderen, so dass der Speed auf der Geraden nicht mehr relevant war."

Bei Red Bull liegt noch einiges im Argen, doch so schlecht, wie manch einer meint, steht das Team gar nicht da. 64 Punkte in der Teamwertung bedeuten schließlich Platz zwei hinter McLaren - und das nach dem kuriosen Saisonauftakt, mit dem wohl kaum einer vor dem Start gerechnet hätte. Red Bull strebt eine baldige Verbesserung an, sieht aber keinen Grund, in Panik zu verfallen. "Wir müssen sachlich bleiben", so Marko. "Hektik oder Lautstärke hilft jetzt nichts."