Während Nico Rosberg in China neue Sternstunden einläutete, war das dritte Rennen des Jahres für Michael Schumacher wieder einmal vorzeitig beendet. "Das ist Rennsport", stellte er nach seinem Ausfall wegen eines falsch angezogenen Rades nach seinem ersten Boxenstopp nüchtern fest. Doch angesichts der Silberpfeil-Pace in Shanghai glaubt Schumacher, in dieser Saison oben mitmischen zu können. "Natürlich freut es mich, dass wir nun die Resultate dieser großartigen Arbeit sehen", sagte er vor dem anstehenden Rennen in Bahrain. "Ich bin noch absolut in der Lage, in der Formel 1 zu gewinnen."

Grund zur Hoffnung gibt vor allem der F1 W03, der in dieser Saison seine Stärke - vor allem im Qualifying - bereits unter Beweis stellen konnte. "Es ist einfach", erklärte Schumacher. "Die Art und Weise, wie ich dieses Auto fahren kann, gleicht viel mehr dem, wie ich mein ganzes Leben lang Auto gefahren bin. Wenn man sich meinen Fahrstil heute anschaut und ihn mit dem von vor zehn Jahren vergleicht, sieht man, dass sich nicht viel verändert hat."

In den vergangenen beiden Jahren hätten Schumachers Hände laut eigener Aussage niemals damit aufgehört, während der Rennen am Lenkrad zu arbeiten. "Das war nicht die Art, wie ich fahre", wird der Rekord-Weltmeister in brasilianischen Medien zitiert. Ob es mit der neuen alten Fahrweise endlich für den lang ersehnten Sieg oder zumindest das Podium im dritten Jahr nach dem Comeback klappt? Schumacher scheint nach China wieder richtig Blut geleckt zu haben.

"Es wird das gleiche Gefühl sein, dass ich hatte, als ich erstmals mit Benetton beziehungsweise Ferrari aufs Podium fuhr", blickte Schumacher schon einmal in die Zukunft. "Als ich bei diesen Teams anfing, waren wir weit davon entfernt, auch nur daran zu denken. Aber nach jahrelanger Arbeit - genau wie jetzt bei Mercedes - hatten wir die Stufe erreicht, um darum kämpfen zu können." Die meisten Leute hätten keine Ahnung, wie viel Anstrengung und Aufwand dafür nötig seien. "Mit 43 Jahren durchlebe ich das alles noch einmal, aber das tue ich, weil ich das wirklich liebe", sagte Schumacher.