Nach zwei beeindruckenden Qualifying-Leistungen hofft man im Lotus-Team darauf, die gute Trainingsleistung zukünftig auch im Rennen umsetzen zu können. Unfälle in den ersten Runden und Strafversetzungen machten dem Team bei den ersten beiden Saisonläufen einen Strich durch die Rechnung. Dass das Auto den Speed für vordere Plätze auch im Rennen hat, demonstrierte Kimi Räikkönen in Malaysia nicht zuletzt durch die schnellste Rennrunde.

"Ich glaube, McLaren und Red Bull liegen in Front und dann kommen wir. Ich weiß, dass Mercedes Dritter in der Startaufstellung in Malaysia war, aber ihre Rennpace ist nicht besonders", schätzt der Technische Direktor von Lotus, Alan Permane, das derzeitige Kräfteverhältnis ein. Die Rennpace von Mercedes sieht Permane nicht als Gefahr für Lotus an. Auch mit neuen Intermediate-Reifen hätte Rosberg in Malaysia gegenüber Lotus an Speed eingebüßt, so Permane.

Auch Ferrari stuft der Brite trotz des Sieges in Malaysia von der Konkurrenzfähigkeit her hinter Lotus ein - die roten Autos stünden in der Startaufstellung derzeit einfach zu weit hinten. Den Kampfgeist der Italiener unterschätzt Permane allerdings nicht. "Es wird nicht lange dauern, bis sie sich verbessern. Sie werden alles dafür geben, was sie haben - aber wir haben auch noch Dinge, die ans Auto kommen werden."

Der Entwicklungswettkampf wird zur Schlacht

"Es wird eine gute Schlacht werden. Um in einem Entwicklungswettkampf mit Red Bull und McLaren zu sein, die wirklich große Jungs sind, braucht es alles, damit man mithalten kann", weiß Permane. Im Gegensatz zu Teams wie Ferrari und Sauber lieferte Lotus sowohl in den Rennen als auch in den Qualifyings bislang gute Leistungen ab. Allerdings sind die beiden bisherigen Rennen nicht störungsfrei für das Lotus-Team verlaufen. Permane glaubt, dass die Rennpace bei Lotus auch im Rennen konstant gut ist.

Lotus befindet sich wieder im Aufwind, Foto: Sutton
Lotus befindet sich wieder im Aufwind, Foto: Sutton

"Wir werden sie nicht sehen, bis wir ein normales Rennen gefahren sind. Wir wollen unsere Autos in den Top-Ten qualifizieren, keine Strafen aufgebrummt bekommen, keine Getriebeprobleme und keine Unfälle in den ersten paar Kurven haben, sowie ein gutes trockenes Rennen. Hoffentlich wird das in China der Fall sein", betet Permane. Ihm ist es trotz der im Vergleich zu Sauber schlechteren Rennplatzierungen lieber, sowohl im Qualifying als auch im Rennen schnell zu sein und nicht nur am Sonntag.

Die unterschiedliche Leistung des zuletzt hochgelobten Sauber-Teams führt Permane auf das schwer zu treffende Arbeitsfenster der diesjährigen Reifen zurück. Permane schätzt, dass Sauber Probleme damit hat, die Reifen ab der ersten Runde auf Temperatur zu bekommen, dieses trainingsspezifische Problem aber auf eine Renndistanz gesehen in einen Vorteil umwandeln kann.

"Diese Eigenschaften helfen ihnen im Rennen. Sie haben dadurch geringeren Verschleiß und geringere Temperaturen als die anderen. Aber unter normalen Bedingungen, wenn man von der Spitze aus ins Rennen geht und eine gute Pace hat, fährt man ihnen weg und sie würden im Mittelfeld landen. Ich habe lieber unser aktuelles Auto, obwohl die Saubers im Renntrimm stark aussehen", zieht Permane sein Fazit.