Hätte, Wäre und Wenn sind eigentlich keine Worte, die Leute in der Formel 1 gerne benutzen, manchmal können aber auch sie nicht anders. So etwa McLaren-Teamchef Martin Whitmarsh, der sich nach der Besetzung der ersten Startreihe durch seine Fahrer in Malaysia die Frage stellte, was denn hätte sein können, wenn es am Rennsonntag nicht geregnet hätte. Und dabei kam er zu der klaren Ansicht, dass McLaren wohl einen 1-2-Sieg einfahren hätte können, wäre es trocken geblieben. So aber blieb ein dritter Platz durch Lewis Hamilton, während Jenson Button nach einer Kollision mit Narain Karthikeyan viele Positionen verlor und ohne Punkte blieb.

"Im Trockenen, wenn nichts falsch gelaufen wäre, hatten wir die Pace, um Erster und Zweiter zu werden und das hätten wir auch sein sollen", sagte Whitmarsh. Er versuchte dennoch, auf das Positive zu blicken und das waren die Führung in der Konstrukteurs-WM sowie die Plätze zwei und drei in der Fahrerwertung. "Wir haben ein schnelles Auto, können in China hoffentlich eine gute Leistung zeigen und diese Weltmeisterschaft für uns ins Rollen bringen."

Hamilton musste warten

Die Schlüsselmomente in Malaysia waren für ihn aus McLaren-Sicht Buttons Fehler, als er sich bei Karthikeyan den Vorderflügel ruinierte und Hamiltons verzögerte Abfahrt beim Boxenstopp, als er warten musste, weil Felipe Massa durch die Boxengasse kam. "Lewis wurde zurückgehalten. Ich glaube nicht, dass das zu konservativ war, denn wäre er losgelassen worden, gab es eine gute Chance, dass er vom hereinkommenden Massa aufgespießt worden wäre. Ich glaube, der Verantwortliche hat die richtige Entscheidung getroffen", erklärte Whitmarsh.

Der Teamchef war sich sicher, hätte Hamilton nicht diese zusätzlichen Sekunden gestanden, wäre er vor dem späteren Rennsieger Fernando Alonso wieder auf die Strecke gekommen und das Rennen hätte einen anderen Ausgang erlebt. Abgesehen davon zeigten aber Ferrari und Sauber im Nassen eine gute Pace, wobei Whitmarsh sich davon nicht zu sehr verunsichern lassen wollte. "Die wahren [Titel] Anwärter haben heute auch nicht zu viele Punkte geholt, und ich habe Lewis gesagt, dass es Tage wie diese sind, an denen man Weltmeisterschaften gewinnt - wenn man Schadensbegrenzung betreiben und wertvolle Punkte holen muss. Ich denke, er wird irgendwann darüber nachdenken und merken, dass das stimmt."