Freie Sicht nach vorne ist für jeden Rennfahrer beim Start ein gehöriger Luxus, den er auch genießt. Lewis Hamilton und Jenson Button durften dieses Jahr bislang bei beiden Rennen den Start erste Reihe fußfrei genießen. In Sepang sitzt ihnen allerdings jemand im Nacken, vor dem sie beim Start gehörigen Respekt haben. "Mercedes gehört mit zu den besten Startern", sagte Hamilton angesichts des dritten Startplatzes von Michael Schumacher. Auf der anderen Seite musste er aber betonen, dass Button in Australien den stärksten Start gehabt hatte.

Button selbst wollte auf Schumachers Start-Statistik aus dem Vorjahr, als der Rekordweltmeister der beste Starter im Feld war, ohnehin nicht so viel geben. "Michael hat sich voriges Jahr oft außerhalb der Top-10 qualifiziert. Da hat man neue Reifen und es ist beim Start einfach. Dieses Jahr wird er bei den Starts nicht so viele Plätze gutmachen", sagte der McLaren-Pilot, bevor er zugab, dass er Schumacher durchaus zutraut, als Erster in die erste Kurve zu gehen. Button selbst würde ein Platzgewinn von einer Position in Sepang genügen, Hamilton will das diesmal aber nicht so einfach zulassen.

Gespräch mit dem Start-Ingenieur

Er hatte sich nach Australien intensiv mit den Ingenieuren unterhalten, um dem dort schlechten Start auf den Grund zu gehen. Dabei reifte die Erkenntnis, dass die Umstellungen, die die Ingenieure von Hamilton auf dem Weg in die Startaufstellungen verlangten, etwas zu umfangreich waren. "Deswegen reduzieren wir das jetzt. Ich war jetzt schon im Ingenieurs-Raum und habe dem für die Starts verantwortlichen Ingenieur gesagt, dass der Start morgen hoffentlich gut wird."

Nur der Start wird das Rennen aber nicht entscheiden und angesichts der engen Abstände unter den Spitzenautos kann viel passieren. Die Red Bull, die von Platz vier und fünf ins Rennen gehen, hatte das McLaren-Duo in jedem Fall auf der Rechnung. "Sie sind Vierter und Fünfter für morgen, waren aber nur zwei Zehntel von der Pole weg. Sie sind also nicht langsam, nur nicht ganz so schnell wie im Vorjahr", betonte Button.

Zu viel Reibung

Hamilton verstand allerdings nicht, warum Red Bull im Qualifying nicht so schnell ist, denn auf den Onboards sah es für ihn aus, als liege das Auto sehr stabil auf der Straße. "Ich nehme an, sie verlieren auf der Geraden. Ich bin mir sicher, sie werden an Pace zulegen, also pushen wir, damit wir vorne bleiben. Sie haben viel Abtrieb, sind aber auf der Geraden langsamer, sie haben also mehr Reibung. Das Auto scheint gut auf der Straße zu haften und sie können damit auf die Reifen aufpassen, daher werden sie morgen schnell sein", war Hamilton überzeugt.