Der Chassis-Wechsel, den Ferrari bei Felipe Massa nach dem Australien Grand Prix vorgenommen hat, scheint Früchte getragen zu haben. Zumindest musste der Brasilianer nach dem Freitag in Sepang feststellen, dass er sich viel besser im Auto gefühlt hatte. "Ich habe heute Morgen mit einem völlig anderen Auto begonnen und es fühlte sich gut an. Das Auto ist normaler, also können wir hier im Vergleich zu Alonso sicher stärker auftreten", sagte Massa.

Am Nachmittag probierte der Ferrari-Pilot dann noch ein paar Teile aus, darunter auch welche, die in Australien bereits versucht worden waren und damit ging das Auto in eine schlechtere Richtung. "Das war also gut für unser Verständnis. Das Auto war völlig anders als am Morgen und das kann dabei helfen, herauszufinden, warum die Dinge in Australien schwierig liefen. Morgen kann das Auto einen großen Schritt machen und viel stärker sein als man bei den Trainingszeiten gesehen hat", versprach der Brasilianer.

Das Verständnis kommt

Um das zu erreichen, will Massa vor allem das Heck des Autos noch verbessern, da es in langsamen Kurven sehr instabil ist. "Es gab so viele Dinge, die wir nicht verstanden haben und jetzt beginnen wir, alles zu verstehen. Wir haben kein sehr starkes Auto, aber ich hoffe, dass wir um so viele Punkte mitkämpfen wie möglich." Auf der Jagd nach WM-Zählern hat er jedenfalls noch einmal Rückendeckung von seinem Arbeitgeber erhalten. Nach Medienspekulationen, die Massa nach nur einem Saisonrennen aus dem Ferrari geschrieben hatten, hat die Scuderia mittlerweile mehrfach dementiert, Teamchef Stefano Domenicali stellte sich am Freitag noch einmal demonstrativ hinter seinen Fahrer.

Felipe Massa soll das Vertrauen spüren, Foto: Sutton
Felipe Massa soll das Vertrauen spüren, Foto: Sutton

"Es ist wichtig, dass es im Moment viel Vertrauen um ihn herum gibt. Wenn es darum geht, was wir heute auf der Strecke gesehen haben, da haben wir an verschiedenen Programmen bei den Fahrern gearbeitet. Morgen werden wir sehen, wie die Situation aussieht - die Arbeit dreht sich darum, sicherzustellen, dass Felipe das beste Auto im besten Zustand hat. Damit Felipe sich in diesem Moment wohl fühlt, haben wir verschiedene Teile runter genommen, daher sind wir mit ihm auf das Ersatz-Chassis gewechselt und haben alle Teile gewechselt, damit wir sicherstellen, dass am Auto von Melbourne nichts falsch war", sagte Domenicali.

Einzelne Teile

Massa glaubte gar nicht, dass am Auto von Melbourne unbedingt etwas kaputt gewesen sein muss. Ein Chassis-Problem vermutete er nicht. "Ich glaube, es lag an einzelnen Teilen, deshalb ist es ja auch schlechter geworden, als wir sie heute Nachmittag wieder verwendet haben." Das zeigten auch seine Rundenzeiten im Vergleich zum Morgen. Kam er im zweiten Training nicht über 1:40.271 Minuten bei der Rundenzeit hinaus, lief das am Morgen anders. "Ich bin in den ersten zwei Runden gleich eine 1:39er gefahren - da merkt man gleich, dass das Auto ganz anders ist."

Für Samstag konnte er derweil darauf bauen, dass bei Alonso die Umbauten für Nachmittag Verbesserungen brachten, dadurch sollte auch er schneller werden. Problemfrei ist der Ferrari aber natürlich noch nicht. Laut Domenicali sind weiter Traktion in langsamen Kurven und der Speed die Schwierigkeiten. "Das sind die zwei grundlegenden Probleme, die wir lösen müssen. Wir müssen zuhause bei der Entwicklung Gas geben und ich bin zuversichtlich, unsere Ingenieure werden die Dinge so schnell wie möglich beseitigen. In so einem engen Feld macht ein kleiner Schritt einen großen Unterschied", sagte der Teamchef.

Massa weiß nichts von neuer Aufhängung

Deswegen wird auch an einigen Neu-Entwicklungen gearbeitet. Es wird sogar weiter darüber spekuliert, dass Ferrari seine Aufhängung komplett ändert. Massa konnte das aber nicht bestätigen. "Wir arbeiten an vielen verschiedenen Dingen für den Beginn der Europa-Saison. Dass wir aber die Aufhängung komplett ändern werden, wie einige sagen, kann ich nicht bestätigen", erklärte der Brasilianer. Enttäuscht von der bisherigen Form des Autos ist das Team trotzdem, das bestätigte auch Domenicali. Er betonte allerdings, dass es nicht unbedingt helfe, einfach nur unglücklich zu sein. "Deswegen bitte ich die Ingenieure, sich auf ihre Arbeit zu konzentrieren. In einer Woche müssen wir sagen können, wir haben die Probleme am Auto erkannt und arbeiten daran, sie zu lösen."