Wie schon im vergangenen Jahr fiel Michael Schumacher erneut beim Saisonauftakt in Melbourne vorzeitig aus. Ein Getriebeschaden versetzte dem Silberpfeil des Mercedes-Piloten in der zwölften Runde das technische K.o. "Das hatte sich nicht angedeutet", erklärte er seinen Ausfall. "Beim Runterschalten ist der dritte Gang ausgefallen. Auf dem Weg in Kurve eins ging plötzlich die Zugkraft des Getriebes weg, deshalb fuhr ich geradeaus ins Gras, um keinen Dreher zu provozieren."

Der Mercedes-Pilot versuchte noch einmal, das Rennen zu retten - allerdings ohne Erfolg. "Ich habe probiert, in anderen Gängen weiterzufahren", berichtete der 43-Jährige. "Es hat kurz funktioniert, dann nicht mehr. Als mich das Team in die Box geholt hat, ging es auf jeden Fall nicht weiter." Zum Zeitpunkt des Getriebeproblems war Schumacher stark unterwegs und verteidigte seine dritte Position gegen Sebastian Vettel.

"Im Verlaufe des Winters hatten wir nie ein Problem mit dem Getriebe", so Schumacher. "Deshalb ist das ein wenig komisch. Aber das sind Prototypen - man kann keine vollkommene Zuverlässigkeit haben." Dabei war Schumacher optimal ins erste Rennen des neuen Jahres gestartet. Gleich zu Beginn schnappte er sich Romain Grosjean und reihte sich als Dritter hinter den führenden McLaren-Piloten ein. "Der Start war gut", fand Schumacher. "Ich ging nicht allzu viel Risiko, hätte meine Nase bei Lewis noch reinstecken können."

Hamilton hatte die Pole am Start an Jenson Button verloren, doch Schumacher zog es vor, den weiteren Rennverlauf abzuwarten. "Ich hatte gehofft, dass sich das Rennen positiv entwickelt", erklärte er. "Ich fuhr ein bequemes Tempo und hielt die Reifen schön zusammen." Verfolger Vettel sei zwar etwas schneller gewesen, doch Schumacher habe keine Probleme beim Verteidigen gehabt. "Ich musste die Reifen nicht strapazieren, und er war nicht so sehr viel schneller, als dass ich mehr hätte anstrengen müssen." Ganz zufrieden war er mit seinem Auto dennoch nicht. "Wir sind im Renntrimm noch zu langsam", stellte Schumacher klar.

Dann sorgte ohnehin das Getriebe des F1 W03 für seinen vorzeitigen Ausfall. Zumindest äußerlich wirkte der Rekord-Weltmeister relativ gelassen. "Australien ist nicht unbedingt ein Gradmesser", meinte Schumacher. "Ich möchte noch etwas abwarten und Erfahrung mit dem Auto sammeln."