Der amtierende Weltmeister Sebastian Vettel hätte sich den Start ins Melbourne-Wochenende sicherlich anders vorgestellt. Mit Handlingsproblemen konnte er in den freien Trainings nur die Plätze elf und zehn erreichen, trotzdem gab er sich zuversichtlich. "Vielleicht haben wir nicht alles bekommen was wir wollten, aber wir können ziemlich zufrieden sein", sagte Vettel. "Die Reifen sind für uns neu, gerade unter diesen Bedingungen, aber wenn alles zusammenpasst, solle der Speed da sein. Vor allem die wenigen Runden im Trockenen waren am Nachmittag sehr chaotisch zu interpretieren. Für uns ist es wichtig, über Nacht einen Schritt nach vorne zu machen."

"Das morgige Ziel ist erst einmal ins Q3 zu kommen, dann sehen wir weiter", so Vettel, der noch nicht an eine Wiederholung des Vorjahressieges denkt (damals hatte er Lewis Hamilton um 22 Sekunden distanziert). "Es wäre schön, am Sonntag in einer solchen Situation zu sein und das Rennen von vorne weg kontrollieren zu können, aber bis dahin ist es noch ein weiter Weg. Heute Morgen war überhaupt nicht gut, der Nachmittag war etwas besser. Wir müssen noch viel Verstehen und viel Lernen. Besonders bei einem neuen Auto ist viel Zeit auf der Strecke wichtig. Auch das Wetter kann hier eine Komponente sein."

"Erst waren wir noch nicht richtig im Rhythmus. Das Auto rutschte noch ein bisschen viel, was zwar auch an der Strecke liegt, aber wir müssen es schon noch verbessern. Das bisschen Zeit, das wir am Nachmittag hatten, war ganz okay. Es liegt nur an uns, die Balance zu finden und das Auto unter diesen Bedingungen auf dieser Strecke besser zu verstehen", so der Heppenheimer selbstkritisch. Wo Red Bull im Vergleich zur Konkurrenz liegt, lasse sich nur erahnen: "Zunächst müssen wir die Geschwindigkeitswerte analysieren und untersuchen, wer das DRS offen hatte und wer nicht. Die Benzinmenge kann man sowieso nur erraten." Vettel glaubt aber zum Beispiel, dass Michael Schumacher bei seiner Bestzeit am Nachmittag DRS eingesetzt hat. "Mercedes ist aber auf jeden Fall stärker einzuschätzen als die Jahre zuvor, also muss man sie auf der Rechnung haben."