Aller guten Dinge sind bekanntlich drei. In Reihen des Silberpfeil-Werksteams hätten die Verantwortlichen sicherlich nichts dagegen, wenn dies auch für ihr drittes Jahr zutreffen würde - doch Wunder sind auch 2012 eher selten. "Es ist unrealistisch, vom vierten auf den ersten Platz nach vorne zu gelangen", betont Motorsportchef Norbert Haug.
Vielmehr gehe es um einen langfristigen Aufbau. "Es geht darum, sich die richtigen Ziele zu setzen, ruhig zu bleiben und das Programm durchzuziehen", so Haug. Das ultimative Ziel ist kein Geheimnis, wie Michael Schumacher verrät: "Wir haben unsere Ziele und dazu gehört, Mercedes in Zukunft zu einem Siegerteam zu machen."
Beim Auftaktrennen in Melbourne glaubt der Rekordchampion noch nicht daran - eine Ansicht, die sein Teamchef Ross Brawn unterstützt. "Ich gehe davon aus, dass Michael damit Recht hat", sagt Brawn. Natürlich könnten sich manche Dinge seit den Testfahrten verändert haben und ist in Melbourne stets mit Safety-Car-Phasen und ungewöhnlichen Faktoren wie Regen oder den noch unbekannten Reifen zu rechnen. "Aber ich denke, kurzfristig können wir nur aufgrund ungewöhnlicher Umstände gewinnen."
Nichtsdestotrotz ist der Teamchef mit den Fortschritten seines Teams zufrieden. "Wir haben gegenüber letztem Jahr einen guten Schritt bei der Pace gemacht, aber noch nicht genug." Dennoch stimme die Basis und es sei am Auto nichts dramatisch falsch. "Darauf können wir aufbauen. Ich glaube, dass wir jetzt viel stärker sind als vor einem Jahr. Gemeinsam mit unserer neuen Ingenieursstruktur können wir im Laufe der Saison noch mehr erreichen."
Eine erste wirkliche Einschätzung des Kräfteverhältnisses erwartet Brawn allerdings nicht vor den ersten drei bis vier Rennen. "Warten wir das Wochenende ab", wagt auch Nico Rosberg keine Prognosen. "Ich bin gespannt auf die neue Saison. Es war ein guter Winter, das Auto war sehr zuverlässig und die Basis ist ein guter Schritt im Vergleich zum Vorjahr – alles läuft nach Plan."
Das nächste Ziel ist es, die Performance des Silberpfeils zu steigern. "Wir sind hier, um Rennen und den Titel zu gewinnen, aber wir wissen, dass dies ein stufenweiser Prozess ist", dämpft Rosberg die Erwartungen. "Wichtig ist, dass wir uns der Spitze nähern."
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