16 Monate liegt das letzte F1-Rennen von Nico Hülkenberg zurück. Kein Wunder, dass der Deutsche den Saisonauftakt in Melbourne nicht mehr erwarten kann, auch wenn seine Erinnerung an 2010 nicht so positiv ausfällt. "Als ich hier das erste Mal ankam, gab es viele Fragezeichen. Ich war zum ersten Mal in Melbourne und für einen Rookie ist die Strecke nicht gerade einfach. Der Kurs ist sehr buckelig, es gibt sehr viele technische Passagen und die Wände stehen teilweise sehr nah. Es ist schwierig die richtige Balance im Auto zu finden", erklärte Hülkenberg.

Vor zwei Jahren dauerte sein Australien-GP nur eine halbe Runde, 2012 will er zumindest die Ziellinie sehen. Punkte sind dabei zweitrangig. "Ich bin hier noch keine GP-Distanz gefahren. Es gibt also eine Menge für mich zu lernen. Ich will ein Wochenende fahren, mit dem ich zufrieden bin - d.h. ich will das Rennen zu Ende fahren, keine Fehler machen. Das ist speziell für mich wichtig, um wieder reinzukommen", sagte der Deutsche. Trotz seiner Rennabstinenz seien die Big Points hängen geblieben.

"Ich weiß, ob ich den Kerb treffen darf oder nicht oder ob ich an einer Stelle aufpassen muss. Ich habe mir die alten Videos angesehen und bin gestern noch über die Strecke gelaufen", erzählte der Force India-Pilot. Anders als 2010 fährt er nicht mehr mit Rubens Barrichello in einem Team, sondern mit Paul di Resta. "Paul ist sicher schon ein sehr kompletter Fahrer. Er ist mental gut aufgestellt und mit Sicherheit nicht langsam", weiß Hülkenberg um die Stärken seines Teamkollegen. Die Stärken seines Autos sind hingegen noch ein Rätsel.

"Das Auto geht gut, aber man merkt schon, das der angeblasene Diffusor weg ist. Man hat nicht mehr diese Traktion am Ausgang der langsamen Kurven, aber generell ist ein Vergleich schwierig für mich. Ich kenne das Vorjahresauto nur aus dem ersten freien Training, wenn die Strecke noch grün ist und wir auf harten Reifen und mit viel Sprit unterwegs waren", erklärte Hülkenberg. Auch seine Rennsimulation beim Test in Barcelona sei nicht berühmt gewesen. "Wir haben die Daten studiert und herausgefunden, woran es liegt", verriet der Deutsche.

"Wir können uns nicht zu 100 Prozent sicher sein, aber es scheint am Setup gelegen zu haben. Dieses Wochenende werden wir sehen, ob es stimmt", fuhr er fort. Ziel von Force India sei es sich weiter zu etablieren und einen Schritt nach vorne zu machen. "Natürlich wollen wir uns verbessern, aber vor uns sind die Teams mit den großen Budgets. Dennoch wollen wir den nächsten Schritt machen und das ist P5 in der Konstrukteurs-WM. Darauf konzentrieren wir uns", sagte Hülkenberg.