Wer ein Rennfahrer ist, für den sind sechs Testtage nicht wirklich der richtige Weg, um Entzugserscheinungen nach Rad-an-Rad-Duellen loszuwerden. Dementsprechend heiß sind alle Piloten, die sich mittlerweile in Melbourne eingefunden haben, um die Zeitumstellung zu verarbeiten. "Ich bin sehr gespannt, wie es hier in Melbourne laufen wird", meint Felipe Massa. Wie so viele andere konnte er sich aufgrund der Tests nur schwer ein Bild davon machen, wie es denn nun wirklich aussieht. "Wir werden die Wahrheit erst im Qualifying am Samstagnachmittag erkennen, wenn wir alle die gleichen Bedingungen haben."

Massa ist allerdings durchaus optimistisch, was Ferrari betrifft. Er glaubt weiter, dass sein Team um das Podest mitfahren könnte. "Das bedeutet aber nicht, dass ich nicht dem zustimme, was [Technikdirektor] Pat Fry in Barcelona gesagt hat. Ich weiß sehr wohl, dass die Tests nicht wie erhofft gelaufen sind, denn wir hatten einige sehr ambitionierte Leistungs-Ziele. Wir hatten Probleme, das Beste aus dem Auspuffsystem zu holen, das wir gewählt haben und wir mussten eine Notlösung finden. Das hat uns wertvolle Zeit und auch etwas Leistung gekostet", gibt Massa zu.

Deswegen konnten er und Fernando Alonso erst an den letzten beiden Testtagen wirklich am Setup arbeiten. Und aus diesem Grund hat der Brasilianer den Glauben an das Potential des Ferraris noch nicht aufgegeben. "Wir müssen nur den Weg finden, alles aus ihm rauszuholen. Wir hoffen, dass wir damit beginnen, sobald dieses Wochenende im Albert Park begonnen hat." Trotzdem bleibt die Konkurrenz auch dann groß. Für Massa sind neben Red Bull und McLaren auch Mercedes, Lotus, Force India und Toro Rosso durchaus stark einzuschätzen. "Jeder hat von den ersten Runden im Qualifying an seine Chance. So oder so, ich kann es nicht erwarten, auf die Strecke zu gehen."