Natürlich geht es dem Fan in der Formel 1 primär darum, was auf der Strecke passiert, immerhin sind die Rennen das Produkt, mit dem die Königsklasse vorrangig auftritt. Die ganzen Aspekte darum herum sind dann das verschönernde oder verstörende Beiwerk, das mit einer Weltmeisterschaft von dieser Größe einhergeht. Diese Randgeschichten haben manchmal durchaus die Schlagkraft, um den Rennsport ein wenig zur Seite zu drängen, man denke an Spygate, Crashgate oder den Streit zwischen Max Mosley und den Teams als es um eine Budgetgrenze ging.

Diskussionsrunden hinter getönten Scheiben werden auch 2012 wieder interessant sein, Foto: Sutton
Diskussionsrunden hinter getönten Scheiben werden auch 2012 wieder interessant sein, Foto: Sutton

Solche Randgeschichten werden auch 2012 auf die F1-Welt zukommen, einige werden wie aus dem Nichts auftauchen, andere sind absehbar. Wir bei Motorsport-Magazin.com haben uns gedacht, gute Vorbereitung ist das A und O, deswegen sollen die Leser auch gut gerüstet sein. Daher ein kurzer Blick auf die möglichen Storylines der Saison 2012, die möglicherweise den Rennbetrieb ein wenig zur Seite Rücken könnten.

1.: Verhandlungen zum Concorde Agreement
Auf politischer Ebene könnte die Saison 2012 eine heiße werden, denn das Concorde Agreement läuft Ende des Jahres aus. Die Teams haben schon einmal klargemacht, sie wollen mehr Geld aus dem Fernsehkuchen, Bernie Ecclestone hat seinerseits schon betont, dass die Rennställe das getrost vergessen können. Ein interessanter Aspekt bei der ganzen Sache ist die Tatsache, dass die Teamvereinigung FOTA nicht mehr so geschlossen ist. Red Bull, Ferrari, Toro Rosso, Sauber und HRT gehören nicht mehr dazu und viele rechnen damit, dass diese Teams - besonders Ferrari und Red Bull - Sondervereinbarungen mit Ecclestone treffen könnten oder bereits haben, wodurch die Stellung der anderen Mannschaften geschwächt wäre.

Am Anfang standen viele gute Vorsätze, Foto: FOTA
Am Anfang standen viele gute Vorsätze, Foto: FOTA

2.: Neue FOTA-Streitereien
So toll hätte alles werden sollen, als die Teamvereinigung FOTA sich 2008 formierte. Die Teams wollten mit einer Stimme auftreten und zunächst gelang das auch, als man 2009 ein neues Concorde Agreement aushandelte. Doch dank Geldfragen driftete man wieder auseinander. Die Ressourcenbeschränkung war zunächst als gute Idee gefeiert worden, um Kosten zu senken. Doch es kam, wie es kommen musste und es wurden immer wieder Vermutungen laut, Teams hätten dagegen verstoßen - vor allem Red Bull wurde das unterstellt, also einem nunmehrigen Ex-Mitglied. Die restlichen FOTA-Teams scheinen zwar einigermaßen harmonisch zu koexistieren, aber sie müssen auch irgendwie mit den ausgetretenen Rennställen arbeiten. Das kann lustig werden.

3.: Technik-Debatten
Es vergeht kaum ein Jahr, in dem in der Formel 1 nicht über die eine oder andere technische Innovation beziehungsweise deren Legalität gestritten wird. Massedämpfer, F-Kanal, Doppel-Diffusor, angeblasener Diffusor Motoren-Kennfelder und so weiter und so fort. 2012 scheint ein prädestiniertes Jahr für den nächsten Streit diesbezüglich zu sein. Mit der Auspuffluft und den Auspuffrohren wird weiter im Rahmen des neuen Reglements eifrig experimentiert, der F-Kanal feiert in Verbindung mit DRS sein Comeback und an den Autos sind mittlerweile mehr Öffnungen zur passenden Umleitung des Luftstroms als in einem Stück Emmentaler Käse. Wenn sich da nicht etwas finden lässt, um zu diskutieren und zahllose Seiten zu füllen.

Es wird sicher wieder viel zu berichten geben, Foto: Sutton
Es wird sicher wieder viel zu berichten geben, Foto: Sutton

4.: Fahrerverträge
Es wäre keine Formel-1-Saison, wenn sie nicht auch so richtig silly wäre. Und dieses Jahr hat es mit der Silly Season ja bereits begonnen. Michael Schumacher bekommt ständig die Frage gestellt, wann und ob er seinen Vertrag verlängert, Lewis Hamilton geht es nicht anders. Während Schumacher aber immer meint, es habe noch Zeit, will Hamilton laut eigener Aussage bei McLaren verlängern, damit er Ruhe hat. Damit räumte er auch gleich das erste heiße Gerücht vom Tisch, Mercedes könnte ihn holen, sollte Schumacher nicht weitermachen. Neben der Fahrerfrage Schumacher und Hamilton gibt es auch noch die offene Zukunft von Mark Webber bei Red Bull und die ebenso offene Zukunft von Felipe Massa bei Ferrari - inklusive möglicher Nachfolger. Da kommt einiges auf uns zu.