Für die Motorsport-Magazin.com-User ist Sebastian Vettel 2012 der große Favorit auf den Titel, der Red Bull Pilot selbst ist dagegen eher zurückhaltend. Zwar sieht er durchaus Chancen, was jetzt aber wirklich dafür spricht, dass er wieder Weltmeister wird, darüber ist er sich selbst nicht so im Klaren. "Dafür weiß ich nicht, aber wir sind nach wie vor ein sehr starkes Team und werden natürlich um den Titel kämpfen, dafür sind wir hier. Allerdings ist es keine leichte Aufgabe", erklärte er der dpa.

Die Konkurrenz scheint in jedem Fall größer geworden zu sein und das Feld ist enger zusammengerückt - wenn man den Testergebnissen nur irgendwie trauen will. Ganz vorne könnte es zum Zweikampf der Philosophien kommen, Stufennase gegen ästhetische Nase. "Ich glaube, letzten Endes macht jeder, was er für richtig hält. Wenn man über die Ästhetik spricht, ist die McLaren-Nase so wie sie jetzt ist, bestimmt schöner als unsere Nase. Aber ob besser oder schlechter lässt sich so pauschal nicht sagen, denn hinter jedem Wagen steckt ein Konzept und nicht nur eine schiefe oder gerade Nase", meinte Vettel dazu.

Man muss alle schlagen

Doch nicht nur McLaren wird eine Herausforderung, auch Mark Webber dürfte sich dieses Jahr wohl etwas stärker präsentieren als 2011. Damals hatte der Australier einige Zeit gebraucht, um sich auf die Pirellis einzuschießen, bei den Wintertestfahrten wirkte er viel gelöster als noch im Vorjahr. Für Vettel steht fest, dass die Konkurrenz im eigenen Team groß ist. "Letzten Endes muss man nicht nur die anderen schlagen, sondern auch seinen Teamkollegen oder umgekehrt, nicht nur den Teamkollegen, sondern auch die anderen, wenn man gewinnen will."

Und dann wäre da noch Mercedes, dem Team wird nach der Vorbereitung einiges zugetraut, da die Rennsimulationen der Silbernen sehr gut ausgesehen haben. Vettel wollte aber nicht darüber spekulieren, was denn wäre, sollte er im letzten Saisonrennen gegen Michael Schumacher um den Titel fahren. Das war für den regierenden Weltmeister Zukunftsmusik. "Im Moment konzentrieren wir uns voll und ganz auf die Vorbereitung und vom letzten Rennen wird noch gar nicht gesprochen. Außerdem: Fährt Mercedes nicht mit zwei Autos? Wenn wir im letzten Rennen die Möglichkeit haben, für die Meisterschaft zu kämpfen, sind wir glücklich genug. Gegen wen, spielt da eigentlich keine Rolle."