Dieser Tage ist der Senna-Clan frohen Mutes. Bruno hat mit Williams für kommende Saison einen sicheren Startplatz und konnte diesen Winter erstmals eine vernünftige Vorbereitung durchziehen. In der Vergangenheit war dies nicht immer der Fall, denn der Weg des Brasilianers in die F1 war steinig. Trotz guter GP2-Resultate und der Vizemeisterschaft 2008, konnte er für die folgende Saison kein Cockpit ergattern - dieses schnappte ihm bei Honda Rubens Barrichello vor der Nase weg, nur um im Folgejahr mit dem Erfolgsteam von Brawn GP durchzustarten. Senna setzte 2009 aus, fuhr für Oreca Sportwagenrennen. 2010 klappte es jedoch endlich mit dem langersehnten F1-Einstieg.

Bereits frühzeitig hatte Senna sich mit HRT auf eines der drei neuen Teams festgelegt. Im Nachhinein vielleicht nicht die beste Wahl, war es im schwächelnden Dallara-Boliden am Ende des Feldes doch unmöglich seine wahre Stärke zu zeigen. Laut Mutter Viviane wäre der Einstieg mit HRT beinahe noch mehr nach hinten losgegangen, denn das Team sei für ihren Sohn riskant gewesen. "Ich war mit Hispania nicht glücklich. Dort gab es keine Ersatzteile. Wenn etwas kaputt ging, wurde es fürs nächste Rennen einfach zusammengeflickt", äußerte sie gegenüber brasilianischen Medien ihre damaligen Bedenken. "Man wusste nie, was als nächstes brechen würde", meinte die nach dem Unfalltod ihres legendären Bruders Ayrton 1994 in Imola ohnehin sensibilisierte Mutter Sennas.

"Wichtig ist es, dass das Team Bruno die besten Konditionen bieten kann, um seine Fähigkeiten weiterzuentwickeln." Dass der Druck auf ihren Sohn in diesem Jahr - gerade auch wegen des Familiennamens - hoch ist, weiß auch Viviane. Die ewigen Vergleiche mit ihrem Bruder seien gegenüber ihrem Filius jedoch ungerecht. "Die Leute erinnern sich an Ayrton, den Gewinner und den Champion. Doch nur wenige erinnern sich daran, wie lange es auch bei ihm gedauert hat, bis er dahin gekommen ist", meinte Senna. "Bruno kam innerhalb von fünf Jahren aus dem Nichts in die F1. Im Vergleich zu Leuten, die schon ihr Leben lang Rennen fahren, ist das ein unfairer Vergleich."