Auch wenn alle noch bis Melbourne warten wollen, um wirklich zu sehen, wer denn nun vorne ist und wer nicht, ist die Zahl der Prognosen zur Formel-1-Rangordnung nicht unbedingt kurz. Dabei zeichnet sich auch durchaus ein klares Bild ab, das Red Bull knapp vorne einordnet. So ortete das auch der in diesem Fall nicht gerade unbefangene Red-Bull-Motorsportberater Dr. Helmut Marko. Besonders festhalten musste er aber: "Mercedes hat stark aufgeholt."

Der Grazer ist nicht der einzige, der das deutsche Team momentan auf einem soliden dritten Platz sieht. "Wir sind leicht vorne, McLaren und Mercedes sind nicht weit weg", meinte er bei ServusTV. Ferrari schätzte er derweil ungefähr so ein, wie die Scuderia sich aktuell auch selbst. "Ferrari ist etwas abgeschlagen, sie kommen momentan nicht auf das Podest."

Blitzstopps

Dennoch scheint die Konkurrenz in diesem Jahr etwas näher an Red Bull dran zu sein, Marko sah die Trümpfe aber dennoch auf der Seite des österreichischen Teams. "Es gibt vier Reifenmischungen, drei davon liegen sehr eng beisammen. Dadurch ist die Strategie sehr wichtig. Bei Red Bull sind alle sehr motiviert und unsere Stopps werden immer schneller." Auf einen Bestwert von 2,4 Sekunden hatte es das Team bei den Tests laut Marko geschafft. "Wir sind aber auch in anderen Bereichen gut. Wir haben im Vorjahr nur zwei taktische Fehler gemacht, wir sind in unserer Gesamtheit geschlossen, das kommt dann zum Tragen."

Aber auch auf Fahrerseite sah Marko enormes Potential bei Red Bull. Von Sebastian Vettel ist er begeisterter denn je. "Der Ehrgeiz und die Perfektion von Vettel sind phänomenal. Sein Potential ist noch nicht ausgereizt. Jetzt kommen noch die Routine und die Gelassenheit, er wird noch stärker", sagte Marko. Doch auch Mark Webber hatte er bei den Tests stark und aufgeräumt erlebt wie lange nicht, nachdem er in den vergangenen Jahren wegen Verletzungen, Operationen oder Niederlagen zu knabbern hatte. "Webber ist relaxt. Erstmals seit langem ist er entspannt aus dem Winter gekommen. Er hat eine positive Herangehensweise. Dass wir zwei gute Piloten haben, ist gut für die Markenwertung. Außerdem wollen wir, dass sie sich auf der Strecke richtig antreiben."