"Wir tappen noch etwas im Dunkeln", sagte Sebastian Vettel nach dem zweiten Tag in Barcelona und bezog sich dabei nicht auf den dichten Nebel am Morgen, der die Testzeiten um eine halbe Stunde nach hinten verlegte. Gemeint war die Performance des RB8. "Alles in allem war es ein guter Tag für uns. Es lief nicht ganz so, wie wir uns das gewünscht hatten, aber das Auto lag ganz gut." Zahlreiche Unterbrechungen machten es den Fahrern und Teams am Freitag nicht leicht, ihr geplantes Programm abzuspulen.

Kurz vor der Mittagspause sorgte Vettel selbst für einen ungeplanten Stopp, als der RB8 in Kurve 5 auf dem Circuit de Catalunya stehen blieb und zurück in die Red-Bull-Garage gebracht werden musste. Was genau los war, wollte Vettel natürlich nicht verraten - aus gutem Grund? "Es war kein größeres Problem, aber vorsichtshalber hält man an", erklärte der Weltmeister, ohne zu sehr ins Detail zu gehen. "Zum Glück war das an einer guten Stelle, also nicht so offen für Fotografen, dass die Bilder machen konnten."

Vettel fuhr die drittschnellste Zeit und spulte insgesamt 85 Runden ab. "Die Tests laufen gut, aber noch nicht perfekt", strotzte der Heppenheimer nicht gerade vor Selbstvertrauen. "Es gibt noch ein paar Dinge, die wir in den Griff bekommen müssen. Hoffentlich haben wir jetzt noch zwei gute Tage, um das Auto aufs erste Rennen vorzubereiten." Red Bull hatte bereits angekündigt, dass es für den dritten Tag neue Teile geben werde. Der eine oder andere vermutet gar eine neue Wunderwaffe von Adrian Newey.

Vettel spielte die Updates für den RB8 unterdessen herunter. "Das ist nicht die Welt", meinte er. "Bei den Top-Teams ist es doch immer das gleiche, dass man vor Australien noch einmal etwas Neues bringt." Die letzten Tage in Barcelona seien ziemlich wichtig, weil die Teams eben Updates mit an die Strecke bringen und das Auto näher an der Version sei, die wirklich am 18. März in Melbourne an den Start rollt. "Hoffentlich können wir noch einen kleinen Schritt nach vorn machen", wünschte sich Vettel in Sachen Performance. "Es ist schwer zu sagen, wie schnell wir wirklich sind."

Allerdings sei auch immer noch nicht klar, was die Konkurrenz treibt. Vettel wollte nicht zu sehr ins Blaue raten. "Manche Teams versuchen hier und da, ein bisschen zu glänzen, das ist normal und gehört zu einem Test dazu", so Vettel, der wohl Grosjeans zweite Bestzeit im Hinterkopf hatte. "Andere Teams halten sich vielleicht ein bisschen mehr zurück."