Mark Webber will es noch einmal wissen. Die ersten beiden Testfahrten des Jahres gingen für Red Bull glimpflich über die Bühne, trotz kleinerer Probleme gilt die Truppe auch 2012 wieder als großer Favorit auf den Titel. Wo genau sich die Bullen in der F1-Hierarchie einordnen können, will Webber noch nicht verraten, doch eines ist klar: "Wir sind ein Weltmeister-Team, deshalb liegt die Messlatte sehr hoch. Wir sind hungrig - ich bin hungrig - und natürlich hat auch Österreich Hunger auf mehr."

Webbers Messlatte bleibt Sebastian Vettel, der seinen älteren Teamkollegen in der Vergangenheit überstrahlte. Viele gehen davon aus, dass Webber nach dem Ende der anstehenden Saison durch einen Youngster aus Red Bulls Kaderschmiede ersetzt wird, doch er selbst schert sich nicht um die Spekulationen. "Das Wichtigste für Mark Webber ist, dass ich Leistung zeige", spart er es sich, die Namen Jean-Eric Vergne und Daniel Ricciardo zu erwähnen. "Den Rest kann ich nicht kontrollieren, deshalb schaue ich nur auf mich selbst. Wenn man in der Formel 1 in der Spitze mitfährt, steht man eh immer auf dem Prüfstand."

Webbers Vertrag läuft zum Ende der Saison aus. Ob Red Bull darüber hinaus auf ihn baut, habe er angesichts der hungrigen Talente sowieso nicht in der Hand. "Wenn die Teams nicht den Fahrstil oder die Disziplin eines Fahrers mögen, spielt es keine Rolle, wer in der Warteschlage steht - dann ist man sowieso raus", meint Webber auf der offiziellen F1-Homepage. "Die Teams schauen immer, was das Beste für sie ist, denn Fahrer sind ein riesiger Teil eines Teams. Ich respektiere das und werde mich dementsprechend darauf in 2012 fokussieren."

In diesem Jahr gilt es wieder einmal, nicht nur Vettel, sondern auch den Rest des Feldes zu schlagen - die Ambitionen sind schließlich hoch. "Wir wissen, dass Mercedes in diesem Jahr Rennen gewinnen muss, Ferrari würde gern Rennen gewinnen, McLaren will gewinnen und wir auch", so Webber. "Also lasst uns nach Melbourne fahren, um es herauszufinden." Erst bei Saisonauftakt in Australien am 18. März würde sich zeigen, wie stark die Teams wirklich sind. "Dann wird Farbe bekannt", sagt Webber. "Bis dahin müssen wir alles tun, um sicherzustellen, dass wir dort unser wahres Gesicht zeigen zu können."