Von zwei Ausflügen ins Kiesbett und einem angeknacksten Unterboden einmal abgesehen, hat Kimi Räikkönen sein Comeback auf der Strecke bei den Testfahrten in Jerez gut überstanden. Nebenbei sorgte der Iceman auch noch für nette Schlagzeilen, nachdem er den neuen Lotus E20 zum Auftakt gleich einmal zur Bestzeit pilotiert hatte. Dass die Zeiten während der Tests eine stark untergeordnete Rolle spielen, weiß jeder. Einen netten Nebeneffekt hatte Räikkönens Tagesbestzeit dennoch. "Natürlich ist es nicht schlecht, in die reale Formel-1-Welt zurückzukehren und am ersten Tag der Tests gleich die beste Zeit zu fahren", so der frühere Weltmeister auf der offiziellen F1-Homepage. "Das war ein schönes, warmes Gefühl fürs Ego."

Ein Gefühl, über das sich auch das Lotus-Team freuen dürfte, nachdem es für das ehemalige Lotus Renault GP in der abgelaufenen Saison nicht allzu rosig lief. Räikkönen also in der Rolle des Motivators für den Rest der Mannschaft? "Ich weiß, dass das Team letztes Jahr eine schwierige Saison hatte", sagt der Finne. "Aber sie haben großartige Leute und bis jetzt hatte ich gute Erfahrungen mit ihnen. Hoffentlich läuft es für uns gemeinsam in den kommenden Monaten gut - das wäre dann noch ein wesentlich größerer moralischer Boost."

Nicht nur Lotus freut sich über seinen neuen Superstar, auch die F1-Welt erwartet das Renn-Comeback des Iceman mit Spannung. Wie sehr sich Räikkönen auf die F1-Umgebung freut, darauf gibt er einen kleinen Hinweis, nachdem er sich früher häufig über die vermeintliche Monotonie des Sports - gleiche Leute, gleiche Strecken, gleiche Hotels, gleiche Fragen - beschwert hatte. "Es hat sich nichts geändert", lacht Räikkönen. "Aber glaubt mir, ich hatte auch nichts anderes erwartet. Sicher, aus dieser Sichtweise ist der Rallye-Sport viel schöner, aber das ist nun einmal Teil der Formel 1 und wenn man in dieser Serie fahren will, muss man sämtliche Aspekte akzeptieren."