Paul di Resta war von den ersten Eindrücken zum Auftakt der Wintertestfahrten in Jerez begeistert. Mit der zweitschnellsten Tagesbestzeit hatte der Schotte allen Grund zur Freude - dabei betonte er selbst, dass ihn weniger das Resultat als die gute Performance des neuen Boliden beeindruckt habe. "Wenn wir uns einmal ansehen, wo wir letztes um diese Zeit waren und wo wir nun stehen, ist das ein massiver Schritt nach vorne. Dieser beträgt jetzt schon fast drei Sekunden", stellte Di Resta beim Blick auf die Zeitenliste fest. Mut mache auch, dass man bereits Ende 2011 voll bei der Musik gewesen sei.

Daher käme der starke Testauftakt nun wenig überraschend. "Ich kann nur sagen, dass wir einen sehr produktiven Tag hatten und glücklich darüber sind, was wir geschafft haben. Wir sind durch unser ganzes Testprogramm gekommen und haben sogar noch ein bisschen mehr gemacht", zeigte sich der Schotte beeindruckt von der augenscheinlichen Frühform der Inder. Das Team habe genau gewusst, was zu tun sei. "Am Vormittag haben wir uns um die Aerodynamik gekümmert, dann um ein paar Long-Runs am Nachmittag und alles lief ziemlich gut. Ich denke, wir können mit unserer Arbeit im Winter und dem, was die Jungs erreicht haben, wirklich zufrieden sein", freute sich der DTM-Champ von 2010.

Eine gute Basis

Wintertest unter südspanischen Palmen: Paul di Resta drehte bereits am ersten Tag über 100 Runden, Foto: Sutton
Wintertest unter südspanischen Palmen: Paul di Resta drehte bereits am ersten Tag über 100 Runden, Foto: Sutton

Dass die Balance des Autos bereits in so einem frühen Stadium schon so gut sei, bringe eine Menge Zuversicht, denn zusammen mit den gesammelten Daten vom Test und aus dem Windkanal, gäbe es so noch mehr Potenzial für die Zukunft. Ein Manko machte Di Resta lediglich beim durch das Reglement bedingten Verlust der Motoren- und Auspuffeinstellungen aus. Dort habe man viel Downforce verloren, wenngleich diese Problematik alle Konkurrenten in gleichem Maße betreffe. Persönlich fühle er sich vor seiner zweiten F1-Saison natürlich stärker als vor seinem Debüt im Vorjahr.

Das ganze Team greife 2012 folglich auf einem höheren Level an. "Wir haben am ersten Tag 101 Runden geschafft. Die Kilometeranzahl und Haltbarkeit war gut, das ist immer positiv", so Di Resta. Wichtig sei es nun, einfach so viele Informationen wie möglich zu sammeln - Rundenzeiten seien zweitrangig, wie der Force-India-Pilot an einem Beispiel verdeutlichte. "Jemand hat mich gefragt: 'Wer war bei diesem Test letztes Jahr Schnellster?' - Ich wusste es nicht. Er hat dann geantwortet: 'Barrichello.' Wer in Barcelona letztes Jahr Schnellster war, könnte ich auch nicht mehr sagen."

"Aber ich weiß, wer beim ersten Rennen vorne war und nur darum geht es hier bei diesem ersten Test", stellte Di Resta klar. Parallel sei es wichtig, im Auge zu behalten, in welche Richtung man die Entwicklung in der Fabrik in England vorantreibe. "Da müssen wir sicherstellen, dass das nächste Upgrade, das wir hoffentlich noch vor Melbourne anbringen, auch funktioniert." Sorgen, dass man die gute Anfangsperformance aber schnell wieder einbüßen könnte, machte sich der 24-Jährige nicht. "Wir haben schon eine gute Basis. Von hier an können wir gut arbeiten", so Di Resta.