Das F1-Engagement von Pirelli wurde bislang von allen Seiten positiv aufgenommen. Mit den neuen Mischungen, die nicht mehr so große Performance-Unterschiede zwischen den weichen und harten Mischungen zulassen sollen, stellt sich natürlich die Frage nach den Boxenstopps. Hembery wollte noch keine verfrühte Prognose abgeben, wie häufig die Fahrer während eines Rennens zum Reifenwechsel gebeten werden. "Wir haben die gleichen Ziele wie 2011", meinte der Pirelli-Motorsportchef allerdings. "Drei Boxenstopps waren am populärsten. Die Rennen wurden somit in drei Abschnitte unterteilt, das kam auch bei der Öffentlichkeit großartig an."

Ab dem 7. Februar starten die Testfahrten in Jerez, danach sind wohl alle schlauer, was die neuen Reifen angeht - und die Autos. "Wir haben die 2012er Autos noch nicht gesehen, aber Gerüchte besagen, dass sie weniger Downforce besitzen als vorher", so Hembery im Hinblick auf das Verbot des angeblasenen Diffusors. "Aber in der F1 sieht die Realität häufig ganz anders aus. Wir planen mit dem Downforce-Level, wie er zum Ende der vergangenen Saison war."

Die Teams zerbrechen sich derzeit in den Fabriken die Köpfe darüber, wie sie anderweitig mehr Abtrieb erzeugen können. Das wirkt sich auch auf das Verhalten und den Abbau der Reifen ab. "Es wird eine Herausforderung, schnell herauszufinden, was uns 2012 erwartet", fügte Hembery hinzu. "Die Autos sind mit Sicherheit anders. In Sachen Setup wird die Balance wahrscheinlich besser. Wir müssen verstehen, wie die Balance- und Kurvenlevels 2012 aussehen."