Wie bereits im Vorjahr mit der extravaganten Auspuff-Lösung, sorgt Lotus auch in diesem Jahr für Staunen bei der Konkurrenz: Durch die Verstellbarkeit der Fahrzeughöhe verspricht man sich aerodynamische Vorteile sowie mehr Stabilität beim Bremsen. Direkt nach Bekanntwerden der Pläne des Teams aus Enstone, waren Kritiker auf den Plan getreten, die die Legalität des Vorhabens von der FIA prüfen lassen wollten. Italienische Medien hatten kürzlich sogar darüber spekuliert, das System werde vom Fahrer mittels eines Pedals aus dem Cockpit heraus bedient - das wäre nicht regelkonform.

Artikel 3.15 des technischen Reglements besagt: "Mit Ausnahme aller zur Verstellung des in Artikel 3.18 beschriebenen Systems [dem DRS] nötigen Teile, sind alle Vorrichtungen, Einrichtungen oder Hilfen, die zur Veränderung der aerodynamischen Eigenschaften des Autos, eine Bewegung des Fahrers erfordern, verboten." Laut Informationen von Autosport wird die Verstellung der Fahrzeughöhe aber nicht vom Fahrer gesteuert. Vielmehr sei das System darauf ausgerichtet automatisch auf die Bremsbeschleunigung zu reagieren und direkt mit der Aufhängung verbunden - ein Vergleich mit anderen Hilfsmitteln, wie es in der F1 beispielsweise der Massedämpfer war, kann somit nicht gezogen werden.

Dadurch, dass der Fahrer am Ablauf nicht aktiv beteiligt ist und das System zu einem Teil der Aufhängung dazugehört, ist es mit Blick auf die aktuellen Regularien der F1 völlig regelkonform. Lotus sei bei der Entwicklung des Bremssystems überdies in Kontakt mit der FIA gestanden und habe sich mit der obersten Motorsportbehörde fortlaufend ausgetauscht. Bei voll gewährleisteter Transparenz habe man das Projekt bereits 2010 vorgestellt und letztes Jahr im Januar von der FIA grünes Licht bekommen. Da der Legalität der Höhenverstellung damit mehr als zugestimmt ist, müssen sich die Top-Teams nun schleunigst um Adaptionen der Lösung bemühen, wollen sie das System auch am Auto haben.