Mit der Verpflichtung des ehemaligen Bridgestone-Reifenchefs Hirohide Hamashima setzt Ferrari alles daran, seine bisherigen Reifenprobleme aus der Welt zu schaffen. In der abgelaufenen Saison bereiteten Ferrari besonders die härteren Reifenmischungen Kopfzerbrechen. Hamashima stand der Bridgestone-Rennabteilung bis zu deren Ausstieg Ende 2010 vor und wird seine Arbeit in Maranello ab sofort aufnehmen.

Dabei ist der Japaner dem Technischen Direktor des Teams, Pat Fry, unterstellt. Hamashima wird Fry in Zukunft mit seiner Erfahrung und seinem Insiderwissen in Bezug auf die Reifen berichten. "Letztes Jahr hatten wir unter bestimmten Bedingungen einige Probleme. Hamashima wird für uns eine Referenz sein. Wir erwarten von ihm einen wichtigen Beitrag", erklärt Ferrari-Teamchef Stefano Domenicali. Hamashimas Verpflichtung erfolgt in einer Zeit der personellen Umstrukturierung bei Ferrari.

Neben der Verpflichtung des bisherigen Mercedes-Beraters, Steve Clark, kursieren auch Gerüchte, dass der Ingenieur Jonathan Heal und der Aerodynamiker Lawrence Hodge dem Ruf von Ferrari folgen und McLaren verlassen könnten. Federführend für die Wechsel ist Ferraris Technischer Direktor Pat Fry, der viele ehemalige Kollegen von McLaren an Bord zu holen versucht.

Innovative Konzepte am neuen Auto

Obwohl sich die Verpflichtungen noch nicht auf die Entwicklung des neuen Fahrzeugs für die Saison 2012 auswirken werden, geht der Traditionsrennstall auch dort neue Wege. Das Fahrzeug wird am 3. Februar vorgestellt und soll laut Domenicali einige spezielle mechanische Lösungen in sich bergen. "Es wird ein anderes Auto sein, aber das wird erst wirklich relevant, wenn das Auto auch konkurrenzfähig ist. Es gibt einige neue Konzepte am Auto, die man so bisher noch nicht bei unseren bisherigen Fahrzeugen gesehen hat", heizt Domenicali die Spannung an.

Die Erwartungen bei Ferrari sind erfahrungsgemäß hoch angesiedelt, dennoch versucht der Teamchef auf dem Boden zu bleiben. "Wir müssen realistisch bleiben und dürfen nicht große Töne spucken bevor das Auto auf der Strecke ist." Allerdings würden alle im Team hart daran arbeiten, das bestmögliche zu erreichen.

"Wir müssen bei jedem Detail Top-Arbeit abliefern und dadurch sicherstellen, dass wir ein Sieger-Team sind. Wir müssen schneller als die anderen Teams starten, unsere Boxenstopps und die Zuverlässigkeit verbessern, aber auch die mechanische Seite des Autos muss perfekt sein, ebenso wie die Rennstrategie", gibt Domenicali die Marschroute vor. Den bereits von den Medien verkündeten Wechsel von Marco Fainello zu Mercedes GP verwies der Teamchef ins Reich der Fabeln: "Er bleibt bei Ferrari. Er ist zuständig für die Simulations-Programme im Zusammenhang mit dem industriellen Teil der Ferrari-Gruppe."