Daniel Ricciardo hat bereits einen Plan für seine erste vollständige Saison in der Formel 1, denn so ganz zufrieden ist er nach seinem ersten F1-Abstecher für HRT noch nicht. Der Australier glaubt, seine Starts noch weiter verbessern zu können, eine aggressivere Herangehensweise soll es sein. "Ich denke, dass meine Starts in Ordnung sind", meint er gegenüber AAP. "Die erste Reaktion von der Linie weg ist ordentlich. Aber ein paar Mal in diesem Jahr erwischte ich einen guten Start und brachte das Auto von der Linie weg, aber vielleicht ging ich die erste Kurve nicht hart genug an oder wählte die sichere Innenlinie."

Ricciardo ist sicher, das nötige Rüstzeug für die anspruchsvolle Formel 1 zu besitzen, die nur selten Fehler verzeiht. "Aber es ist wahrscheinlich noch nicht konstant genug und in der Formel 1 muss es so gut wie möglich sein", zeigt sich der junge Australier selbstkritisch. "Ich brauche wohl etwas mehr Aggressivität, aber ich denke, dass diese mit der steigenden Erfahrung auf diesem Level kommt."

Bei seinem Ansporn zur Verbesserung könnte auch Jean-Eric Vergne helfen. Der zweite Neuzugang von Toro Rosso verfügt zwar über keinerlei Rennerfahrung in der Formel 1, doch die beiden neuen Stammpiloten kennen sich aus ihrer Jugendzeit in den unteren Formelserien bestens. "Er ist schnell und besitzt Potential", lobt Ricciardo seinen Teamkollegen. "Wir fahren recht ähnlich, aber er hat wahrscheinlich das, was mir auf der aggressiven Seite fehlt. Vielleicht kann ich von ihm lernen, denn zumindest in den Junior-Kategorien war das sein Stil."

Einen großen Vorteil besitzt Ricciardo gegenüber Vergne: er kennt die komplizierten Pirelli-Reifen bereits aus der abgelaufenen Saison. Der Franzose kam lediglich während der Young Driver Days in Abu Dhabi mit den Reifen in Kontakt, als er für Red Bull testen durfte. Ricciardo macht sich derweil keine Sorgen um den Umgang mit den Pirellis. "Ich denke, dass sie meinem Stil liegen", sagt er. "Es gab mehrere Rennen in diesem Jahr, von denen ich denke, eine bessere Pace als Tonio Liuzzi gehabt zu haben."

Zwar könne der teilweise schlagartige Abbau der Reifen frustrierend sein. "Dann ist man schnell mal vier Sekunden langsamer auf einer Runde, aber meistens hielten sie bei mir länger als bei meinem Teamkollegen", glaubt Ricciardo. "Ich tendiere nicht dazu, das Lenkrad allzu hart anzupacken und meine Herangehensweise ist recht sanft."