Trotz der Dominanz von Red Bull Racing in 2011, sieht McLaren keinen Grund, weshalb man den Gegner in der kommenden Saison nicht überholen sollte. "Red Bull hat einen sehr guten Job gemacht, wenn es um die Performance und die Zuverlässigkeit geht, aber das kann sich ändern", meinte Martin Whitmarsh. In der Vergangenheit befand sich McLaren in der gleichen Situation. Mit Mika Häkkinen hatte man 1998 und 1999 hintereinander den WM-Titel geholt, 2000 begann allerdings eine Ferrari-Dominanz.

Nach Doppel-Titel folgte Ferrari-Ära

"Wir sind auch zwei Mal in Folge Weltmeister geworden, konnten aber unsere Form nicht halten. Wir mussten kämpfen und erneut angreifen", erinnert sich der McLaren-Teamchef. Besonders aus den Fehlern dieser Saison hat der Rennstall gelernt. 2012 will man von Beginn an konkurrenzfähig sein. "Wir hatten im Vorjahr ein Schockerlebnis und vermutlich einen der schlimmsten Winter in der Teamgeschichte. Wir waren nirgendwo, hatten nicht mal eine Renndistanz absolviert als der Australien-GP bevorstand", erzählte Whitmarsh.

Angesichts der schlechten Erfahrungen hat McLaren Schritte eingeleitet, um derartiges 2012 zu verhindern - und das Feedback der Ingenieure zum neuen Boliden stimmen Whitmarsh zuversichtlich. "Ich saß letzte Woche in dem Projekt-Meeting und habe gesehen, dass wir gute Fortschritte erzielt haben. Ich kam aus dem Meeting mit einem sehr guten Gefühl", verriet der Brite. Das größte Problem sei, dass während der Wintermonate ein Vergleich zur Konkurrenz fehlt. "Während der Saison sieht man die Gegner, was sie getan haben und das nimmt man dann als Referenzpunkt. Aber im Winter verschwinden die Gegner vom Radar und man fliegt blind", so Whitmarsh.

Dennoch kommt für den Teamchef nicht in Frage seinen Ingenieuren reinzureden. "Wir haben kluge Köpfe im Team und wenn ich herumgehen würde und ihnen sagen würde, dass sie kein Risiko eingehen dürfen, dann würde ich Leute, die viel klüger und innovativer sind als ich, unterdrücken. Im Moment sieht es gut aus. Diesen Level gilt es zu halten. Ich denke, das Team arbeitet gut und ich bin überzeugt, dass auch beide Fahrer 2012 in guter Form sein werden", sagte Whitmarsh.