Kommt der Regen in Sao Paulo am Sonntag oder nicht? Das war die große Frage, die das ganze Fahrerlager beschäftigte. Alle Vorhersagen deuteten auf Regen hin, wobei Wetterprognosen sich eben auch irren können. Dementsprechend kritisch war auch die Setup-Frage für das Qualifying, denn danach durfte für das Rennen nichts mehr verändert werden. Allerdings hatten sich die meisten Teams schon auf Regen eingestellt, McLaren auch. "Wir können hier nicht noch mehr Abtrieb fahren", erklärte Jenson Button. "Wir haben gesehen, dass andere Autos heute langsamer waren als gestern, aber wir können nicht noch langsamer werden. Wir könnten vielleicht noch einen kürzeren siebten Gang fahren, sehen das aber nicht als Vorteil."

Prinzipiell war Button das Wetter am Sonntag egal, er freute sich nur auf ein gutes Rennen. Und neben der Absicherung des zweiten Platzes in der Weltmeisterschaft hatte er noch ein Ziel: "Ich will es schaffen, seit Ungarn mehr Punkte als Sebastian geholt zu haben, das muss das Ziel sein." Dafür müsste er allerdings 13 Punkte mehr machen als Sebastian Vettel und das dürfte schwierig werden, sollte dem Deutschen nichts Außergewöhnliches passieren. Das ist bei einem Regenrennen natürlich immer möglich, wobei Button sagte, dass dabei auch ihm etwas passieren könnte.

Nässe ist nicht immer ein Freund

"Es wird nicht immer so sein, dass es im Regen gut für mich läuft. Wir hoffen alle darauf, dass wir bei Regenrennen konstant gut fahren. Es ist aber schwierig, wenn es nass ist, denn das Auto klebt dann nicht so auf der Strecke. Das Auto bewegt sich hier schon im Trockenen hin und her und wenn es sich im Nassen bewegt, bist du neben der Strecke. Das ist sehr knifflig", meinte der McLaren-Pilot. Da es in Interlagos normalerweise eher schüttet statt nur zu regnen, befürchtete Button auch Probleme mit der Sicht. Sollte genug zu sehen sein, rechnete er aber mit jeder Menge Action.

"Dieser Kurs lädt zu guten Überholmanövern ein. In den vergangenen Jahren gab es hier gute Manöver in Kurve eins und auch in Kurve vier hinein, auch an anderen Stellen war was los. Hoffentlich zeigen wir morgen eine gute Show. Es ist das letzte Rennen des Jahres und es ist für die Formel 1 wichtig, dass wir eine gute Show zeigen", betonte er. Bei Regen könnten aber vor allem das normalerweise viele stehende Wasser für Action sorgen, wobei Button festhalten musste: "Man weiß nie, wie es kommt, es hätte schon im Qualifying regnen sollen und das tat es nicht." Ungeachtet dessen vertraute er darauf, dass Renndirektor Charlie Whiting wieder die richtigen Entscheidungen trifft, denn nach Buttons Meinung hat er das dieses Jahr eigentlich immer getan.

Schnell auf dem Prime

Bliebe es wider erwarten trocken, sah sich Button aufgrund seiner Zeiten mit den härteren Reifen in einer guten Position. "Ich war auf dem Prime einige Zehntel schneller als die Anderen. Der weiche Reifen machte mir Sorgen, weil ich am Morgen nicht sehr schnell damit war. Ich fand dann aber ein gutes Setup und fühlte mich im Auto viel besser. Es ist hier sehr schwierig, eine gute Runde aus dem Auto zu bekommen. Es gibt viel Übersteuern und man muss auf dem Gas aggressiv sein, was ich normalerweise nicht gewohnt bin. Ich habe es aber probiert und es hat funktioniert."