2011 war nicht unbedingt die erfolgreichste Saison für Ferrari in der Formel 1, doch Teamchef Stefano Domenicali kann trotzdem Positives daraus mitnehmen. Die Scuderia hatte nach dem knapp verlorenen Titel 2010 durchaus damit gerechnet, dieses Jahr wieder ein klarer Titelanwärter zu sein, doch es gelang in bislang 18 Rennen lediglich ein Sieg. Als Grund dafür sah Domenicali den angeblasenen Diffusor, der Ferrari auf dem falschen Fuß erwischte. "Es ist nach meiner Ansicht recht einfach. Wir waren zu Anfang nicht konkurrenzfähig, die Lücke war zu groß", meinte Domenicali.

Technisch habe in punkto angeblasener Diffusor etwas gefehlt, gab er zu. "Dann holten wir etwas auf, wir hatten einen recht guten Sommerbeginn, an dem wir ohne Probleme zwei Rennen mehr hätten gewinnen können. Das hatte aber wieder mit dem Glück oder eher Pech in diesem Jahr zu tun. Dann verpassten wir einen großen Entwicklungsschritt für Belgien und das machte den Unterschied in der zweiten Saisonhälfte. Deswegen haben wir Ende Juli die Entwicklung des Autos gestoppt und versuchen nun, die Leistung zu maximieren, die wir hatten."

Ohne Anblasen geht es besser

Auf der Habenseite konnte Domenicali aber auch einiges verbuchen. So stand Fernando Alonso dieses Jahr zehn Mal auf dem Podest und einige Male konnte Ferrari zeigen, dass man mit der Pace der Spitze mitgehen kann, weswegen das Auto aus Sicht des Teamchefs auch keine Missgeburt war. "Wenn man sich einige Strecken ansieht, wo der Effekt des Auspuffs [beziehungsweise Diffusor-Anblasens] geringer war, da würde ich sagen, war das Auto konkurrenzfähig - bei einigen Bedingungen sogar sehr konkurrenzfähig", erklärte der Teamchef. Und gerade das gab ihm Hoffnung für die Zukunft, denn im kommenden Jahr wird das Diffusor-Anblasen durch den Auspuff unterbunden sein.

Bei Ferrari wird nun versucht, die Erkenntnisse dieses Jahres so umzusetzen, dass man nächstes Jahr gleich zu Saisonbeginn voll auf der Höhe ist, Domenicali musste aber zugeben, dass man gegen Konkurrenten wie Red Bull oder McLaren nie weiß, wo man steht, bis die Saison beginnt. "Ich respektiere die Konkurrenz, da sie sehr stark ist. Wir müssen unseren Job bestmöglich machen und wir werden beim ersten Training und im Qualifying von Australien sehen, wo wir stehen", sagte der Italiener.