Timo Glock kann seine ersten Runden in Sao Paulo kaum noch erwarten - der Virgin-Pilot ist ein großer Fan der Strecke in Interlagos. "Ich genieße es wirklich dort zu fahren. Auch wenn die Runde nicht sehr lang ist, ist sie doch eine der herausforderndsten des ganzen F1-Kalenders und umfasst viele tolle Kurven - so zum Beispiel Kurve sechs, eine Doppelrechts, die bergauf führt und schnell und blind durchfahren wird", beschrieb der Deutsche. "Das Auto muss in diesem kurvenreichen Mittelsektor stabil sein, ansonsten aber schnell auf den Geraden - eine gute Balance wird also der Erfolgsschlüssel sein."

Insgesamt würde die Strecke den Fahrern einfach Spaß machen. "Außerdem glaube ich, dass es auch in Bezug auf die Atmosphäre einer der besten Kurse des Jahres ist", freute sich Glock im Vorfeld. "Die brasilianischen Zuschauer sind in Sachen Motorsport sehr leidenschaftlich, daher ist es wirklich atemberaubend hier zu fahren", meinte der 29-Jährige, der hinzufügte: "Ich kann gar nicht glauben, dass es bereits das letzte Rennen der Saison ist. Das Jahr ist wie im Flug vergangen und ich hoffe, die Saison nun mit einem positiven Resultat abschließen zu können."

Positver Abschluss erwünscht

Fahrt ins Grüne: Dass im kurvenreichen Mittelsektor besonders die Balance zählt weiß Glock noch aus dem Vorjahr, Foto: Sutton
Fahrt ins Grüne: Dass im kurvenreichen Mittelsektor besonders die Balance zählt weiß Glock noch aus dem Vorjahr, Foto: Sutton

Auf große Vorhersagen wollte man sich bei Virgin aber noch nicht einlassen, denn Teamkollege Jerome d'Ambrosio merkte an: "Man weiß nie, was man beim Großen Preis von Brasilien erwarten kann - das macht es als Wochenende aber noch spannender." Die Aufregung sei vor seinem ersten Rennen in Sao Paulo dementsprechend groß. "Das Saisonfinale findet auf der fantastischen Strecke von Interlagos statt. Der letzte Abschnitt, der einem Stadion gleicht, ist wirklich beeindruckend und großartig zu fahren - genauso wie das Senna S und die Kurven sechs und sieben", freute sich der Belgier auf die Herausforderung.

"Wie auch zuletzt in Abu Dhabi, handelt es sich erneut um eine Strecke, die gegen den Uhrzeigersinn gefahren wird", erklärte der 25-Jährige vorab. Der Grand Prix im Herzen der brasilianischen Metropole sei immer auch für sein unvorhersehbares Wetter bekannt. "Ich werde mich immer an das Qualifying 2009 erinnern, als es so aussah, als würde es nie wieder aufhören zu regnen", lachte D'Ambrosio, der das Zeittraining vor zwei Jahren aus der Zuschauerperspektive genoss. "Man weiß einfach nie, was man hier zu erwarten hat."

Virgin-Teamchef John Booth teilte die Vorfreude seiner Piloten auf den Saisonabschluss. "Ich freue mich immer auf den Brasilien-GP. Die Veranstaltung hat über die Jahre immer gute Rennen abgeliefert - egal ob bei trockenen oder nassen Bedingungen", so Booth, der den welligen Kurs als "einzigartig" bezeichnete. Die Saison sei für sein Team sehr ereignisreich gewesen. "Wir haben unglaublich viele Dinge für die Zukunft in die Wege geleitet", meinte der Teamboss, der sich für das Finale ein gutes Ergebnis wünschte. Zwar sei es immer traurig eine Saison zu beenden - gleichermaßen würde man sich aber bereits auf die Verbesserungen im Jahr 2012 freuen.