Team Lotus findet langsam den Anschluss an das Mittelfeld. Eigentlich droht von hinten für das Team von Tony Fernandez keine große Gefahr. Höchstens ein Chaos-Rennen könnte das britisch-malaysische Team den fast schon sicheren zehnten Platz in der Konstrukteurswertung kosten, der die Teilnahme des Teams an der Prämienausschüttung erlaubt.

Für Heikki Kovalainen finden die letzten beiden Grand Prix der Saison auf den besseren Strecken im Kalender statt. Der Kurs in Abu Dhabi ist zwar nach Meinung der Piloten nicht gerade fordernd, aber die Tatsache, dass in der Dämmerung gestartet wird, macht das Rennen einzigartig. Die Strecke ist laut Kovalainen recht abwechslungsreich, mit einem schnellen ersten Teil auf den Stop-and-Go-Passagen folgen. Nach langen Geraden mit guten Überholmöglichkeiten liegt um das Hotel herum ein etwas kniffliger Teil. "Ich bin mir sicher, dass es ziemlich spektakulär für die Zuschauer dort sein wird, die Formel 1-Autos während des Mittagessens zu beobachten", ist sich der Finne sicher.

Team Lotus blickt optimistisch in die Zukunft, Foto: Sutton
Team Lotus blickt optimistisch in die Zukunft, Foto: Sutton

Jarno Trulli freut sich ebenfalls auf Abu Dhabi. "Nach etwas Pech in den letzten Rennen hoffe ich nun darauf, das Ruder in Abu Dhabi herumreißen zu können und dem Team dabei zu helfen, den zehnten Platz abzusichern", sagt der 37-jährige Italiener. Die Streckenführung sieht auch Trulli als nicht gerade herausfordernd an. Dem Grand-Prix-Sieger habe es eher die Anlage an sich angetan.

Trulli, der zum dritten Mal in Abu Dhabi am Start stehen wird, weiß zu berichten, dass der Asphalt viel Haftung bietet und man bei einer guten Fahrzeugbalance angreifen kann. Der Routinier hofft zudem auf das DR-System und die Pirelli-Reifen, um eine erneute Prozession, wie im vergangenen Jahr, am kommenden Wochenende auszuschließen und Überholmanöver zu ermöglichen.

Team Lotus hat den Blick fürs Detail gefunden

Mike Gascoyne, der Technische Direktor von Team Lotus, möchte in Abu Dhabi auf dem Ergebnis des letzten Rennens in Indien aufbauen. "Wir haben ganz offensichtlich ein starkes Saisonende. Es ist natürlich ein Motivationsschub für das gesamte Team, zuletzt in der Lage gewesen zu sein, gegen Williams, Sauber und Renault zu kämpfen", sagt der Engländer. "Immer wenn wir in der laufenden Saison in der Lage waren, die Reifen auf Temperatur zu bringen, konnten wir die vor uns liegenden Fahrzeuge angreifen. Da uns das bisher noch nicht im Qualifying möglich war, haben wir den Fahrern nun ein Paket mitgegeben, um den Zuschauern am Sonntag eine gute Show zu bieten."

Beim vergangenen Rennen in Indien war Gascoyne besonders von den Boxenstopps angetan: "In Indien haben wir den schnellsten Boxenstopp unserer gesamten Formel-1-Zeit hingelegt. 3,3 Sekunden. Das ist um Lichtjahre schneller als zu Saisonbeginn", freut sich Gascoyne. Durch hartes Training und den Blick fürs Detail habe besonders die Boxencrew bei Team Lotus deutlich an Wettbewerbsfähigkeit hinzugewonnen. Das Ziel für das kommende Rennen sei es, diesen Trend in Abu Dhabi fortzusetzen.

Nach der bisherigen langen und harten Saison ist auch Teamchef Tony Fernandes mit den zuletzt gezeigten Leistungen seiner Truppe zufrieden. Darauf müsse man für die kommende Saison aufbauen. Auch abseits der Strecke habe man begriffen, wo es langgehe, so der Teamchef, der auf eine erfolgreiche Zukunft seines Projektes in der Formel 1 baut.