Die Erinnerungen sind noch fest ins Gedächtnis gebrannt. Vor einem Jahr war Korea das frustrierendste Wochenende der Saison für Red Bull Racing. "Jetzt haben wir hier gewonnen, Mark ist ebenfalls ein starkes Rennen gefahren und wir sind zweiten Mal Konstrukteursweltmeister geworden – das war eine spannende Woche für unser Team", sagt Teamchef Christian Horner.

Helmut Marko pflichtet bei: "Das ist eine Anerkennung für die Teamleistung und ganz wichtig für die Mitarbeiter, die in ihrem Bonussystem nur die Konstrukteursmeisterschaft haben – viele verdienen dadurch deutlich mehr als ein Monatsgehalt extra." Als Konstrukteurschampion erhält aber auch das Team einen zusätzlichen Bonus von rund zehn Millionen Dollar aus der Kasse von Bernie Ecclestone.

Übermenschliche Anstrengungen

Damit hat Red Bull aber noch nicht genug: "Unsere Priorität ist es jetzt, Mark auf den zweiten Platz der Fahrer-WM zu bekommen", kündigt Teamchef Christian Horner den totalen Triumph an. "Es sind drei Finalrennen, die sehr spannend sein werden. McLaren und Ferrari waren hier konkurrenzfähig." Es wird also eng in Indien, Abu Dhabi und Brasilien.

Die Konkurrenz hat Red Bull auch nach zwei Back-to-Back-Titeln auf dem Schirm. "Es wird nie einfacher und es wäre dumm, Teams wie Ferrari und McLaren zu unterschätzen", betont Horner. "Wir sind nicht so arrogant, zu glauben, dass unsere Leistung normal sei – sie ist es nicht. Es benötigt übermenschliche Anstrengungen, um es zu schaffen."

Rivalen verärgert

Horner ist klar, dass die Gegner im Winter alles geben werden, um ein besseres Auto zu bauen. "Sie haben uns einmal als Weltmeister toleriert, beim zweiten Mal haben wir sie sicherlich verärgert." Jetzt dürfte der Geduldsfaden in Maranello und Woking gerissen sein. Red Bull baut auf Kontinuität auf allen Ebenen. "Wir müssen uns auf das nächste Jahr konzentrieren – wir haben weniger als vier Monate, um ein komplett neues Auto zu bauen."

Deswegen hat sich Technikchef Adrian Newey auch dazu entschieden, nicht nach Korea zu reisen. Stattdessen konzentriert er sich voll auf den RB8 für die nächste Saison. "Die kommenden Rennen sind gleichzeitig aber unsere einzigen Testmöglichkeiten, abgesehen vom Young Driver Test, bis zum Debüt des neuen Autos", mahnt Horner. Ausruhen dürfe man sich also nicht. "Daraus müssen wir das Beste machen."