Kein schönes Geburtstagsgeschenk, dieses Qualifying-Ergebnis...
Bruno Senna: Ach, das mit dem Geburtstag ist mir eh nicht so wichtig, ich bin niemand, der Geburtstage groß feiert. Aber es war einfach kein guter Tag. Heute früh ging das Auto zwar von Anfang an besser, aber im Qualifying konnte ich einfach das Potenzial nicht wirklich ausschöpfen. Es war sicher nicht das beste Qualifying von mir, dass muss ich sagen, es lag nicht am Auto. Die letzte schnelle Runde war auch alles andere als optimal, da hatte ich schon im ersten Sektor ein paar Kleinigkeiten, die sich zu fast drei Zehntel Zeitverlust addiert haben... Aber es war mein erstes schlechtes Qualifying des Jahres, so was kommt halt mal vor, ich hoffe, dass es das letzte Mal war.

Die erste Runde im Q2 schien gut zu sein, die hast du dann aber abgebrochen...
Bruno Senna: Ja, die war bis dahin um einiges besser als dann die zweite, aber da stand mir dann Kobayashi im Weg, der einen Fehler gemacht und seine Runde abgebrochen hat. Es kam halt heute irgendwie alles zusammen...

Was noch?
Bruno Senna: Ich denke, mir hat heute auf dieser Strecke einfach ein bisschen Erfahrung mit einem guten Auto gefehlt, ein paar mehr Kilometer, um alles ausreizen zu können. Vitaly hatte da einfach eine bessere Basis. Ich habe das hier viel mehr gemerkt als etwa in Suzuka. Letztes Jahr hatte ich mit dem HRT hier auch noch mehr Probleme als sonst, deshalb hatte ich überhaupt keine brauchbaren Referenzwerte. Dazu gestern der Regen, heute früh dann mein Fehler, der Dreher mit dem beschädigten Flügel, was nochmal Zeit gekostet hat...

Ausgerechnet an seinem Geburtstag fuhr Bruno Senna das bislang schlechteste Qualifying der Saison, Foto: Sutton
Ausgerechnet an seinem Geburtstag fuhr Bruno Senna das bislang schlechteste Qualifying der Saison, Foto: Sutton

Was ist da passiert?
Bruno Senna: Ich bin mit dem Vorderrad nur ganz leicht auf den nassen Kunstrasen gekommen, das hat schon gereicht, ich konnte das Auto nicht mehr abfangen. Zum Glück ist nicht noch mehr passiert...

Aber der Prime-Reifensatz war hin – du bist dann den ganzen Rest von P3 mit dem Option gefahren, am Ende auch einen längeren Run mit etwas mehr Sprit. Wie ging das?
Bruno Senna: Eigentlich nicht so schlecht, außer dass ich dann ständig im Verkehr gesteckt habe. Ich bin insgesamt 14 Runden mit dem Option gefahren, er hat nicht schlecht gehalten...

Macht dich das zuversichtlich, dass im Rennen noch was nach vorn geht?
Bruno Senna: Also von den Reifen her sind wir gut aufgestellt, haben noch zwei neue Prime, zwei fast neue Option... Ansonsten muss man sehen. Die Autos vor uns sind an sich sicher langsamer, das ist kein schlechtes Zeichen für morgen. Ob ich sie überholen kann, wird sich zeigen. Aber wir haben hier keine solchen Traktionsprobleme, wie ich sie in Suzuka im Rennen hatte, das lässt hoffen, dass ich nahe genug herankommen kann, um zu überholen. Aber entscheidend werden sicher Strategie und Reifenverschleiß sein. Und wie das morgen genau aussieht, weiß halt niemand. In Suzuka war mein Qualifying gut, dafür das Rennen schlecht – hier die umgekehrte Version wäre nicht schlecht...