Es sei eine schreckliche Saison für Lewis Hamilton, glaubt McLaren-Teamchef Martin Whitmarsh. Der Weltmeister wartet seit seinem Sieg auf dem Nürburgring auf den nächsten Podiumsplatz - seitdem sind fünf Rennen vergangen. In der WM-Wertung ist Hamilton auf den fünften Rang abgestürzt, Teamkollege Jenson Button hat 32 Zähler Vorsprung. Das Fahrerlager rätselt seit geraumer Zeit, warum es beim Briten nicht nach Plan läuft.

Einen möglichen Erklärungsansatz hat nun David Coulthard: Laut dem früheren McLaren-Piloten habe Hamilton Probleme, sich an die Pirelli-Reifen zu gewöhnen. "Es besteht kein Zweifel daran, dass diese Reifenregeln geeigneter für Fahrer sind, die sich selbst pacen", so Coulthard im Telegraph. "Fahrer, die sich durchs Rennen fühlen statt einfach Vollgas zu geben." Hamiltons Fahrstil gilt im Allgemeinen als äußerst aggressiv und alles andere als Reifen schonend - ein Widerspruch zu den neuen Pirelli-Reifen, die wesentlich stärker verschleißen als ihre Bridgestone-Vorgänger.

"Solange Hamilton sich nicht vollständig an diese neuen Regeln anpassen und sich etwas zurücknehmen kann, wird er nicht konstant konkurrenzfähig sein", fällt Coulthard ein hartes Urteil über seinen ambitionierten Landsmann. Laut dem aktuellen DTM-Piloten hätten die anderen Top-Fahrer es geschafft, sich an die neuen Reifen zu gewöhnen. "Wie bei einem Boxer in den Seilen denke ich, dass Hamilton sich in die Winterpause retten will", glaubt Coulthard, der Hamilton noch Siege in dieser Saison zutraut.