Pushen, pushen, pushen, mittlerweile ist die englische Vokabel, die auch ihre Eindeutschung erfahren hat, beinahe ein Standardausdruck in der Formel 1. Jeder pusht hier hin und da hin, vor allem aber wird gepusht, um Red Bull einzuholen, das natürlich selbst weiter pusht. McLaren, Ferrari und Mercedes sind momentan alle heftig am Pushen, doch Mark Webber musste allen drei Teams nun mitteilen, dass sie trotz der Stabilität im Reglement nicht darauf bauen sollten, dass sie Red Bull auch näher kommen werden. Denn seiner Meinung nach kann Adrian Newey 2012 mit dem nächsten Siegauto aufwarten.

"Ich denke, sie [die Gegner] würden es vorziehen, wenn es [die Regeln] recht ähnlich bliebe, denn wenn man Adrian wieder von null beginnen lassen würde, wären sie wohl etwas nervös", meinte Webber zur relativen Regel-Stabiltität für 2012 - die größte Änderung wird sein, dass die Auspuffrohre oben am Auto austreten müssen und die Diffusoren damit nicht mehr angeblasen werden können. Der Glaube an Neweys Fähigkeiten ist bei Webber riesig. "Wir wissen, dass er auch mit kleinen Regeländerungen gute Autos entwerfen kann. Das wird nächstes Jahr der Fall sein müssen", sagte der Australier.

Keine Desaster-Saison

Etwas besser sein wird Webber im nächsten Jahr sein müssen, das wusste er auch selbst. Denn er gab offen zu, dass sein Teamkollege Sebastian Vettel in diesem Jahr den besseren Job gemacht hat. Trotzdem sieht er seine Saison nicht als Totalausfall und glaubt, er kann in den letzten Rennen noch einiges erreichen. "Ich denke, es war keine desaströse Saison. Es war weit von dem weg, was Sebastian gemacht hat. Er hatte aber im Vergleich zu uns allen ein starkes Jahr. Wenn man sich alle Jungs ansieht, die Weltmeisterschaften gewonnen haben, so war es recht ungewöhnlich, was dieses Jahr passiert ist, weil er einfach in dieser Form war. Er hat eine tolle Saison gefahren und tut das immer noch."

Er selbst habe einen Ausfall, einige Punkte geholt und ordentlich abgeschnitten, meinte Webber weiter. "Auch wenn Seb viele Rennen gewonnen hat, so waren es enge Rennen und so lief es." Er werde nun darauf schauen, dass er noch gute Rennen fahre, schon in Suzuka sei er ziemlich zufrieden gewesen. "Viel mehr hätte ich nicht tun können. Wir Vier vorne hatten ähnliche Pace, ich hatte einen recht guten Start und ein recht positives Rennen", erklärte der Australier.

Button macht Hoffnung

Vor allem Mut gemacht hat ihm in diesem Jahr Jenson Button. Denn der Brite hat aus seiner Sicht bewiesen, wie schnell sich das Blatt zum Besseren wenden kann. "Es ist anders herum als voriges Jahr, als ich viele Runden geführt und ein paar Rennen gewonnen habe. Dieses Jahr sah ich nicht wie ein Rennsieger aus und habe nicht viel geführt. Für Jenson lief es anders herum. Voriges Jahr gewann er ein paar Rennen, hatte im Trockenen aber nicht die Form. Dieses Jahr fährt er sensationell gut; er hatte ein tolles Jahr, während es für mich und Lewis in die andere Richtung lief. Aber man gibt nie auf, man macht weiter, darauf kommt es an. Dieses Jahr ist bald vorbei."