Es sollte keine große Feier werden, die Red Bull in Suzuka veranstaltete, um Sebastian Vettels zweiten WM-Titel zu feiern. Immerhin ist die Saison noch nicht vorbei, die Konstrukteurs-WM nicht gewonnen und da es in einer Woche in Korea ans nächste Rennen geht, war für die meisten Mitarbeiter auch nur wenig Zeit. Gefeiert wurde dann aber trotzdem noch ordentlich, wobei Vettel nicht nur aufgrund der Party eine kurze Nacht hatte.

"Es war schön. Wir waren noch sehr lange an der Strecke, haben über das Rennen gesprochen. Es war alles im normalen Rahmen. Wir waren in einem Irish Pub, hatten alle einen Riesenspaß. Die Karaoke-Maschine wurde auch angeschmissen, so dass die Stimmen etwas ruiniert sind", sagte Vettel laut dpa zu seiner ersten Nacht als zweifacher Weltmeister. Gesungen hat der Deutsche auch, einerseits "My Way" von Frank Sinatra, andererseits "Yellow Submarine" von den Beatles - zumindest hatte er es so in Erinnerung.

Anstoßen mit dem Helden

In den nächsten Tagen will Vettel nun einfach das Ganze einsinken lassen und es genießen. Vor allem will er aber schlafen, um in Korea wieder fit zu sein. Ein paar besondere Erinnerungen kann er in das Rennen sicher mitnehmen. So hatte es ihn gefreut, dass er mit Michael Schumacher anstoßen konnte. "Als kleiner Junge auf der Kartbahn war er mein Held. Mit ihm abends anzustoßen, war etwas Besonderes", erklärte er. In Urlaub gehen will er jetzt jedenfalls nicht, er will die restlichen Saisonrennen noch gewinnen, um damit Forschungsarbeit zu betreiben.

Denn der Hunger auf mehr ist weiter da, auch wenn er seine Träume verwirklicht hat. "Es ist schwer zu glauben, dass wir das geschafft haben - jetzt sogar schon zweimal. Aber wir sind hungrig. Wir wollen uns messen. Das macht süchtig. Es gibt nichts anderes in meinem Leben, das mir so eine Genugtuung gibt. Man will nicht, dass es aufhört."