McLaren hat sich - wie Red Bull - auf die Fahne geschrieben, keine Teamorder auszusprechen. Jenson Button und Lewis Hamilton sollen ihre Platzierungen auf der Strecke ausfahren. Dass zwischen den beiden Teamkollegen ein erbitterter Kampf im Rennen herrscht, ist kein Geheimnis, beide schenken sich auf der Strecke nichts. In Montreal kollidierten die beiden sogar miteinander bei Hamiltons Versuch, seinen Teamkollegen zu überholen.

"Es ist, so gesehen, nicht einfach mit ihm", sagt Button gegenüber Welt Online. "Er hat keinen Spaß, wenn ich vor ihm bin. Dasselbe gilt für mich. Ich bin nicht glücklich, wenn Lewis gewinnt und ich auch die Chance hätte zu siegen." Button glaubt, dass es Hamilton genauso gehe. In der Regel fahre das McLaren-Duo laut Button um den Titel und jeder versuche, das Beste für sich dabei herauszuholen.

"Dabei ist der Teamkollege der schwierigste und gefährlichste Gegner, weil er dasselbe Material hat", glaubt der Weltmeister von 2009. "Lewis ist ein verdammt schneller Teamkollege." Button stellt allerdings klar, dass er sich trotzdem über Siege seines Kollegen freuen kann - solange Button selbst nicht in der Lage ist, ganz oben zu stehen. "Ein Sieg ist immer gut ist für die Stimmung und die Arbeit in einem Team", so Button.

Nicht wenige betrachten Button und Hamilton als beste Fahrerpaarung in der Formel 1, obwohl sie in diesem Jahr aufgrund der Dominanz Sebastian Vettels kaum etwas mit dem Titelkampf zu tun hatten. "Vielleicht sind wir ein gutes Paar, weil wir fast alle Notwendigkeiten eines Teams abdecken", glaubt Button. Der 31-Jährige erklärt den Unterschied des oft so unterschiedlichen Duos: " Lewis ist sehr gut. Selbst wenn sein Auto nicht so perfekt ist, macht er mehr aus diesen Möglichkeiten als ich. Ich dagegen fühle mich nicht wohl in einem Auto, das nicht meinen Wünschen oder Vorstellungen entspricht."

Während Hamilton als Hitzkopf gilt und in dieser Saison fast Stammgast bei den Rennstewards ist, gilt Button als smarter Typ, der Rennen eher mit Bedacht angeht und auf seine Chancen lauert. "Was meinen Fahrstil betrifft, habe ich eine Menge von Ayrton Senna und Alain Prost gelernt", erklärt Button. "Sie haben versucht, so wenige Fehler wie möglich zu machen. Wenn sie welche gemacht haben, haben sie daraus gelernt." Dieser unspektakuläre Stil entspreche seinem Wesen, fügt Button hinzu.