Jenson Button musste in Singapur mit ansehen, wie Sebastian Vettel in der Nacht zu seinem neunten Saisonsieg fuhr. Dass der Red-Bull-Pilot und angehende Titelverteidiger an diesem Tag wieder einmal nicht zu bezwingen war, dessen war sich Button bewusst. Trotzdem feierte er einen kleinen, persönlichen Sieg auf dem Marina Bay Circuit. "Ich bin stolz darauf, der Grund zu sein, warum Sebastian hier in Singapur noch nicht die Weltmeisterschaft feiern kann", gab der Brite mit einem breiten Grinsen von sich.

Button war sich zwar sicher, dass Vettel seinen Titel verteidigen wird, trotzdem habe dies ihm ein positives Gefühl verschafft. Rein rechnerisch kann der McLaren-Pilot als einziger im Feld Vettel den Titel noch abluchsen. Dafür müsste er allerdings die fünf ausstehenden Rennen gewinnen und Vettel keinen einzigen Punkt mehr holen. Button will in den letzten Saisonrennen weiterhin um Siege fahren, doch er gönnte seinem deutschen Rivalen den WM-Pokal. "Red Bull hat fantastisch gearbeitet, die verdienen es", so Button.

Vettels dominanter Siegeszug durch den Rennkalender brachte Button zu Superlativen. "Sebastians Titel ist wohl einer der großartigsten in der F1-Geschichte", glaubte der Brite. "So viele Poles, so viele Siege - Red Bull steht an der Spitze der Welt." Die Bullen hätten laut Button auch für 2012 die nötigen Ressourcen, um abermals um die WM zu kämpfen. "Wenn sie jemand nächstes Jahr herausfordern kann, dann ist es McLaren", war er außerdem überzeugt.

Den nächsten Angriff will Button aber nun erst einmal in zwei Wochen in Suzuka starten. "Seb braucht eine Herausforderung", wollte er es dem Heppenheimer nicht allzu leicht machen. "Hoffentlich sind wir der Herausforderer." McLaren wolle die aktuelle Saison gut zu Ende bringen und 2012 natürlich wieder von Beginn an voll angreifen. Das war Button in Singapur nicht vergönnt.

Auf dem Marina Bay Circuit durfte er nach Teamansage lediglich in den letzten zwölf Runden Vollgas geben. "Ich durfte aus diversen Gründen vorher nicht voll pushen", erklärte Button. "Wir konzentrierten uns hier auf den Samstag, das bestrafte uns heute vielleicht ein wenig." Doch so oder so war er der Meinung, dass Vettel nicht zu schlagen gewesen sei. "Ich glaube nicht, dass er zu 100 Prozent gepusht hat", meinte Button. "Wir hätten ihn sowieso nicht bekommen, weil wir einfach nicht schnell genug waren."