Lewis Hamiltons Reifenschaden aus dem Qualifying könnte im Rennen Nachwirkungen haben. Der McLaren-Pilot hatte sich am Samstag in Q2 den Reifen kaputt gemacht, nachdem er in Kurve 10 nach dem Unfall von Kamui Kobayashi die Schikane passierte. Ob er sich den superweichen Reifen durch einen hervorstehenden Nagel im Kerb oder die Sauber-Trümmerteile beschädigte, wusste er selbst nicht.

McLaren versuchte vor dem Rennen, einen Ersatz von Pirelli zu erhalten, doch die FIA lehnte das Gesuch ab. So stehen Hamilton am Sonntag lediglich zwei Sätze der superweichen Mischungen zur Verfügung. Paul Hembery erklärte, aus welchem Grund Hamilton keinen Ersatz bekam. "Wenn das Problem ausschließlich an einem Pirelli-Fehler lag, dann können Reifen ersetzt werden", erklärte der Pirelli-Motorsportchef. "Aber für alles andere kann das nicht gemacht werden. Sonst könnte die Situation entstehen, dass Teams absichtlich Reifenschäden arrangieren."

Hamilton, der vom vierten Startplatz aus ins Rennen geht, könnte nun gezwungen sein, eine andere Strategie zu fahren. Da er früher auf den vermeintlich langsameren, weichen Reifen wechseln muss als die anderen Fahrer der Top-Teams, steht eine Zwei-Stopp-Strategie zur Debatte. Ross Brawn konnte unterdessen die Entscheidung der FIA nachvollziehen. Mercedes hatte in dieser Saison eine ähnliche Situation, als sich Nico Rosberg einen Reifen beschädigte - allerdings erhielten die Silberpfeile einen Ersatz.

Der Grund: Rosberg befand sich auf einer Out-Lap, als der Reifen kaputt ging. "Er benutzte den Reifen nicht, also fiel die Entscheidung recht leicht", so Brawn. "In unserem Fall bekamen wir einen Reifen, der älter war als der, den Nico verlor, deshalb hatten wir keinen Vorteil. Aber immerhin haben wir keinen Reifen verloren." Es müsse sichergestellt sein, dass kein Team einen Vorteil aufgrund eines Ersatzreifens erhalte.