Wenn es ums Geld geht, wird es für Gerard Lopez ernst, vor allem dann, wenn ihm wieder einmal nachgesagt wird, das Renault F1 Team, das im Besitz seiner Firma Genii Capital ist, habe finanzielle Probleme und stehe kurz vor dem Untergang. "Das war eine der Überraschungen in der Formel 1. Jedes Mal, wenn wir einen neuen Fahrer haben, wenn wir etwas bekanntgeben, jedes Mal, wenn ich nach Brasilien, Russland oder sonst wohin fahre, wird angenommen, ich suche nur Geld für das Team. Es ist so, dass wir in vielen verschiedenen Geschäftsbereichen mitmischen", betonte Lopez.

Und dazu gehört eben die Formel 1, in der der Teambesitzer irgendwann auch einmal auf einen Break-Even hofft. Mehr will er gar nicht, viel verdienen will er nur mit der Formel 1 nicht, vielmehr will er sie als Plattform nutzen, um Geschäfte an Land zu ziehen, so wie er das immer schon gesagt hat. "Wir machen unser Geld anderswo. Ich habe das beantwortet, in dem ich Beispiele und so weiter gab. Wenn ich ehrlich bin, mir ist es egal, denn wenn es [die Problem-Gerüchte] stimmen würde, dann wären wir nicht lange hier. Ich denke, das Team, das wir übernommen haben, hatte 480 Mitarbeiter. Wir haben diese Jobs gerettet und noch etwa 40 hinzugefügt", sagte er.

Wolf!

Aus seiner Sicht sprechen die Fakten für sich, weswegen es ihn auch immer wieder ärgert, wenn die finanzielle Situation des Teams als eher katastrophal dargestellt wird. "Jetzt ist es beinahe schon so, als ob jemand Wolf schreit und keiner zuhört." Lopez betonte, es werde investiert, Sponsoren kämen an Bord. Deswegen gefällt es ihm auch nicht, wenn seine Fahrer Paydriver genannt werden. "Ich leide dann mit ihnen. Letztendlich gibt es keinen Fahrer, von dem ich glaube, dass er genug Geld mitbringen kann, um dieses Team nach vorne zu bringen. Ich finde es respektlos gegenüber ihnen. Ich fand es auch uns gegenüber respektlos, wenn ich ehrlich bin."

Persönlich nimmt es Lopez mittlerweile aber nicht mehr, er will nun einfach nur seine Arbeit weitermachen und sich nicht weiter stören lassen. "Wir machen die Investitionen, die wir machen müssen und letztendlich werden wir dann - anhand der Ergebnisse - sehen, was in Zukunft passiert. Hoffentlich kommen wir dorthin, wo uns unsere Investitionen hintragen sollen. Wir wollen eines der drei Top-Teams sein", erklärte Lopez.